Trick-Siebzehn an Bord (65)
Der Schatz: Living on 12
Volts
gelesen und ausprobiert auf der THALASSA
Dies
ist ein "Trick" zum Geld sparen. Aber richtig! Hinter dieser Aussage
stehe ich auf Grund meinem jahrzehntelangen Umgang mit dieser Thematik und dabei
bleib ich, auch wenn das von Wochenend- und Charterseglern ganz anders gesehen
wird.
Wie elektrisiert war ich schon, als mir ein erfahrener Yachty
aus Australien ein zerfleddertes Buch in die Hand gedrückt hatte ("da find
ich jedes Mal beim Aufschlagen was Neues für mich") und ich nur den Titel
gelesen hab: LIVING on 12 VOLTS.
Genau! Was tun wir Langzeitsegler, wir Liveaborders denn den
ganzen Tag? Ohne Strom-Landanschluss hecheln wir nach Quellen, um
Strom zu erzeugen, sei es mit Windkraft, sei es mit der Energie der Sonne oder
sei es auch mittels fossiler Energieen also mit unserer lärmenden, stinkenden
Dieselmaschine? Um dann den so gewonnenen dürftigen Strom in einen Speicher zu
stecken, der unzeitgemäß verschwenderisch mit dem kostbaren Gut umgeht und das
nicht einmal viele Jahre lang. "Leben mit 12 Volt" ist das, was wir
beim Blauwasser-"Segeln" rund um die Uhr machen. Klar für die
Landratte kommt der Strom, immer noch sehr billig, unbegrenzt aus der Steckdose.
So bringt es der Autor dieses Buches David Smead auf den Punkt:
"Tausende Yachten sind mit kleinen elektrischen
Kühlschränken ausgerüstet, die der Eigner 2 Tage, nachdem er den Steg mit dem
Landstrom verlassen hat, abschaltet, weil die Batterien leer sind."
Eine Erfahrung, die wahrscheinlich jeder Fahrtensegler schon
mal gemacht hat. Freilich, der Wochenend- und der Chartersegler nicht, denn die
hangeln sich ja von Steckdose zu Steckdose.
Nahezu keine Werft - zu dieser Behauptung stehe ich - ist in
der Lage, eine Yacht langfahrtgerecht auszuliefern, also so auszurüsten, dass
eine gemütliche Segelyacht auch mal ein paar Wochen vor Anker in heißen
Gegenden zubringen kann, und dann immer noch Bier und Butter kalt ist.
Fantasielos von der Werft, wie immer wenn es um den Umsatz geht, wird diesem Mangel durch den
Einbau eines Generators, also einer zweiten, sehr teuren, serviceunfreundlichen,
stinkenden CO2-und-Ruß-Schleuder abgeholfen.
Wieso aber kommt der Autor von LIVING on 12 VOLTS auf
die Idee, dass man mit seinem Buch Geld sparen könnte? Viel Geld sogar? Weil,
so die Praxis, jeder Blauwassersegler an seiner werkseitigen Elektrik notgedrungen
anfängt, rumzubasteln. Oft mit ungeeigneten Mitteln. Ein paar tausend Euro sind
da auf der stromerzeugenden, stromspeichernden und stromverbrauchenden
Seite schnell versenkt.
Hier setzt das Buch beherzt an. Was ist die bessere Batterie?
Und vor allem: Wie muss ich meine Batterie behandeln, dass sie möglichst viel
Strom in kurzer Zeit speichern und abgeben kann, und dabei möglichst lange
hält. Noch nie ist so klar gestellt worden, dass der Yachtsmann erhebliche
Einflussmöglichkeiten darauf hat, somit eine Menge Geld sparen, und
dass er andererseits bei Fehlbehandlung locker seine teuren Batterien killen
kann. Bleisäure- oder Gel-Batterien? Auch hier gibt das Buch eine fundierte
Antwort. Ach, hätte ich es doch schon früher gelesen, alleine dieses Kapitel
wäre mir runde 1000 Euro wert gewesen!
Der Autor weiß, wovon er redet: Er und seine Co-Autorin Ruth
Ishihara lebten selbst zwei Jahre lang "auf 12 Volt", nämlich als
Langfahrtsegler in Mexiko und Hawai. Eine 50-Fuß-Ketsch hat David selbst
gebaut. Das allein macht ihn zum Fachmann, dass er zusätzlich Elektro-Ingenieur ist, erhebt ihn zum Experten. Und so nennt
er in jedem Kapitel, zu jedem Thema Fakten, die auch den erfahrenen Yachtsmann
überraschen: "Ach so, jetzt versteh ich das erst!"
Alles, was mit Elektrizität auf Langfahrtyachten zu tun hat,
wird beleuchtet: Der Regler, die zickige Batterie sowieso, die Lichtmaschine (ist uns
bewusst gewesen, dass die beim unbeabsichtigten Abklemmen mehrere hundert Volt
abgeben und damit nicht nur die Dioden, sondern unser teures erlektronisches
Zubehör in den Orkus schießen können?) - und die Verbraucher. Nein, nicht die
Statussymbole wir Kartenplotter oder ähnliches, sondern die Stromfresser, die
zum zivilisierten Leben heute unumgänglich sind. So nehmen Kühlanlagen und
deren problematische Stromversorgung einen breiten Raum mit sehr viel Tiefgang
ein. Und, das versteht sich von selbst, Vor- und Nachteile von alternativen
Stromerzeugern - Solarzellen, Wind- und Schleppgeneratoren - werden
gegeneinander abgewogen und auch manche zu optimistische Erwartungshaltung
gedämpft.
Das
Buch LIVING on 12 VOLTS - ein wenig Englisch, nicht sehr viel, sollte man
schon können, um vollen Vorteil aus diesem einzigartigen Buch ziehen zu
können. - ist im englisch sprechenden Raum in Yachtkreisen zum Bestseller
geworden und hat sieben Auflagen erlebt. Im Laufe der Zeit, das ist das
Schicksal fast aller Bücher, ist der Abnehmerkreis offensichtlich gesättigt
worden, sodass eine gedruckte Auflage sich nicht mehr rechnet. Der Autor (und
alle, die das Buch kennen) fand es schade, dieses für Liveaboarders so
wertvolle Wissen versanden zu lassen und so lässt er sein Buch auf dem Stand
der heutigen Technik als grafisch klar und übersichtliche PDF-Datei auf CD
weiterleben. Wer will, kann sich die PDF-Datei ausdrucken. Bequemer ist es,
gleich eine ausgedruckte Version zu bestellen. Für die CD sind 29,95 bestens
angelegte Dollar zu blechen, für die ausgedruckte Version 40 USD. Bestellungen
per Email an die Co-Autorin ruth@amplepower.com,
die auch die Kreditkarten-Infos oder andere Zahlungsmodalitäten abfragt.
Wem das für so einen Wissensschatz zuviel Geld ist, möge sich mal die Preise für die Niroschäkel auf
seinem Boot anschauen.
Einzelheiten zum Buch gibts im Internet unter:
http://www.amplepower.com/products/living/index.html
David Smead ist Mitarbeiter einer Elektrofirma, die auch den
maritimen Bereich abdeckt. Davon wird das Buch in keiner Weise negativ
beeinflusst und fällt beim Lesen kaum auf.
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