Trick-Siebzehn an Bord (64)


Diabolo - teuflisch gut!

erfolgreich praxisgetestet von Harald Schwarzlose, früherer Chefredakteur und Herausgeber der YACHT

Harald Schwarzlose, der Praktiker seit vielen Jahrzehnten (hat vierhundert Yachten getestet!) , ist von seinem DIABOLO-Bootshaken begeistet: "Die Erfindung ist genial, der heißt so, weil er so teuflisch gut ist!", meint er, und berichtet: "Viele Male hat der Haken mir in schwierigen Situationen geholfen, zum Beispiel, als sich bei Starkwind die Aufholleine eines Stellnetzes hinter dem Ruderblatt meines Bootes verfangen hatte. Eile war geboten, denn eine Strandung auf Legerwall drohte.
Jeder normale Bootshaken wäre beim Niederdrücken der Leine vermutlich abgerutscht, oder er hätte sie gar nicht erfasst. Der DIABOLO fing die Leine mit seinen gespreitzten "Hörnern" beim ersten Versuch ein, und ich konnte sie dank des ausgezogenen Teleskopstiels tief unter dem Ruder hindurchdrücken. Es ist klar: Der DIABOLO ist bei uns an Bord unverzichtbar!”

Ich hätte auf unserer THALASSA damals auch einen solchen Bootshaken gut gebrauchen können, als wir uns auf dem Weg von Singapur nach Langkawi, immerhin ein Hauptschifffahrtsweg, eines der unzähligen ausgelegten Fischernetze eingefangen hatten. Wie ein Wolke hing es im Backbord-Ruderblatt. Mein Bemühen, das Netz von außen loszuwerden, war ein sinnloses Rumstochern mit einem der üblichen Alu-Bootshaken mit Kunststoff-Kopf. Die Spitze glitt durch die Netzmaschen ohne das Hindernis auch nur um Zentimeter nach unten drücken zu können. Wobei ich mich frage, zu was der herkömmliche Bootshaken gut ist? Mich erinnert er an die Zeichnungen der Arbeitsgeräte, die die Walfänger im vorletzten Jahrhundert beim Zerlegen ihres Fangs benutzt haben. Jedenfalls, beim Fischernetz hat er völlig versagt und mir ist ein Tauchgang in die Brühe der Malacca-Straße nicht erspart geblieben.

Aber auch für andere Aufgaben taugt unser alter Bootshaken wenig. Ein Versager, und nicht ganz ungefährlich, ist er beispielsweise, wenn man die Yacht von einem Pfahl wegdrücken möchte. Beginnt sich das Alu leicht zubiegen, kommt der Schwung vom eigenen Gewicht hinterher, wenn der "Haken" der Geometrie folgend vom runden Pfahl abrutscht. Man glaubt es nicht, man probierts immer wieder - mit gleichem Resultat. Auch um ein ausgerauschtes Fall bemüht sich das Alurohr mit unscharfem Kunststoffaufsatz meist vergeblich. Eine Schlinge oder ein Bucht um einen Poller zu legen, überfordert ihn ohnehin. Und eine der leichtesten Übungen, nämlich eine Leine (oder ein Netz, siehe oben) wegzudrücken zeigt die Ungeeignetheit unserer "modernen" (weil entschärften) Boots-"Haken".

Ganz anders der Diabolo! Man fragt sich, warum  erst Segler Roland Spellier den Diabolo erfinden musste? Es ist halt wie bei allen genialen Ideen: Man greift sich an den Kopf und fragt sich: "Warum erst jetzt, die Lösung liegt doch auf der Hand?" Einen Halt auf einem Holzsteg schaffen, Druck auf eine Leine auszuüben, an einer Stegklampe ziehen, vom Poller abdrücken - alles kein Problem für den teuflisch Guten!

Der Diabolo ist aus unverwüstlichem bärenstarken 8mm-V4A-Stahl, kostet weniger als 50 Euro - Versand eingeschlossen. Freilich ohne Stil oder Stange.

An Bord der THALASSA wurde eine (yacht-)handelsübliche Teleskopstange verwendet, die sich (mit Haken) bis auf fast drei Meter verlängern lässt, ohne dass man das Gefühl hat, man könnte das Gerät bei Druck oder Zug abbrechen. Wer es preiswerter haben möchte, kann sich aber auch einen Teleskopstiel des Gardena-Kombi-Systems aus dem Baumarkt holen. Der Diabolo ist darauf mittels Adapter eingerichtet. Oder eine einfache Holzstange verwenden.

Zu bestellen ist der Teuflische direkt bei seinem Erfinder: anfrage@diabolo-maritim.com 

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