Trick-Siebzehn (153)
Patent fürs "Unspeakable"
Machen wir uns nix vor, der Umgang mit der Bordtoilette ist ein ganz großes Thema. Schließlich sind wir hiermit einmal, wenn nicht mehrmals jeden Tages konfrontiert. Und wenn sie mal seinen Dienst versagt, und das wird geschehen, ist es mit dem schönen Bordleben vorbei. Karla und ich mussten das auf einer stürmischen Überfahrt von Horta nach Gibralter mittendrin erleben. Unsere beiden Mitsegler opferten für diese Fahrt sogar ihren Urlaub und waren als Büromenschen entprechend geschockt. Eine kurze Ansprache von Karla und ab da war eine rote Plastikpütz on duty, also der Ersatz für das bequeme Klo. Natürlich funktionierte der auch in der stürmischsten See perfekt. Wenn man halt muss, geht es auch so!
Der große Fahrtensegler Eric Hiscock sah auf seiner knapp 10 Meter langen Yacht WANDERER III nicht mal ein Toilette vor und erklärte, wenn man wochenlang so eng zusammenlebe, dann müsse ein Vorhang zum Vorschiff reichen. Wenn man mal muss.
Geht also auch, aber erstrebenswert ist das für uns alle wohl nicht.
Uli Ballhausen (unten) , der schon mal ausführlich seinen kleinen(?) Katamaran hier geschrieben hat, ergänzt das vorhanden Pumpklo um eine Zusatzausrüstung mit der er beste Erfahrung gemacht hat. Und die vielleicht die "rote Pütz" lange nicht zum Einsatz kommen lässt.
Bobby Schenk
Auf Langfahrt lernt man viele nette Leute kennen. Manchmal trifft man auch Leute mit ähnlichen Booten und gleichen Zielen. Dann kann sich eine längere, gemeinsame Zeit mit vielen Gesprächen ergeben. Das Wetter und die nächste Etappe wird besprochen und der gemeinsame Sundowner ist wunderbar.
Das Thema Toilette ist eines, dass nur ungern
angesprochen wird, obwohl hier grosses Potenzial für Ungemach ist!
Sabine und Zoltan, die mit uns gemeinsam von Samaná nach New York gesegelt sind, brachten eines Abends die Frage auf: Habt ihr ein Bidet?
Oh jeh. Welch ein Thema. Haben wir natürlich nicht. Aber sie sagten, dass sich der Gebrauch von Toilettenpapier drastisch reduziert, häufige Ursache für verstopfte Toiletten. Ganz zu schweigen von den Bemühungen um rechtzeitigen Nachschub. Letztlich ist es nicht jedermanns Sache, die benutzten Papiere im Müll zu entsorgen. Also ist einmal im Jahr die Grundsanierung der Toilette angesagt. Nicht des Skippers Lieblingsjob!
Es gibt vom einschlägigen Versender aus USA Bidetaufsätze für ca. 36 US$ zum Nachrüsten am vorhandenen WC.
Der Aufsatz wird mit einer dünnen Platte zwischen Schüssel und Brille montiert und an die Druckwasserleitung des Bootes angeschlossen. Einfach und schnell gemacht. Der Vorteil neben besserer Hygiene ist die drastische Reduktion von Toilettenpapier und damit verbunden reduziertem Risiko einer verstopften Toilette.
Wir sind den beiden für ihren Tipp sehr dankbar. Manchmal sollte man auch unaussprechliche Themen ansprechen.
Page by Bobby Schenk
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