Trick-Siebzehn (143)
Maschine startet nicht - Hilfe in der Not mit mit Service-Batterie
Solche Kleinigkeiten können helfen, mit ganz schwierigen, möglicherweise lebensbedrohlichen Situationen fertig zu werden. Von Uli Ballhausen, Referent beim nächsten Blauwasserseminar - siehe oben!
Hier auf dieser Seite hat er schon über seine Erfahrungen nach einer Atlantiküberquerung mit seinem neuen Katamaran, einer Lagoon 380 berichtet. Von ihm stammt jetzt auch folgender Trick, der mit ein paar Euro Einsatz helfen kann bei schwachen Batterien vom Ankerplatz wegzumotoren, sich gar aus Lebensgefahr zu befreien - aus einer Situation also, die zahlreichen erfahrenen Fahrtenseglern in irgendeiner Form wohl schon passiert ist.
Früher, zu Beginn der großen Beliebtheit des Fahrtenseglens, wurden die Yachten genauso wir heute, mit zwei Batteriesystemen ausgerüstet: Der Starterbatterie und der Service-Batterie. Die erstere war meist ein anderer Typ als die Service-Batterie, denn Starterbatterien werden nur kurzzeitig erheblich belastet, während die Service-Batterien, die im Dauerbetrieb mit mäßigen Strömen dienen muss. Da Bleibatterien auch damals nicht sehr leistungsfähig waren und nicht selten die eine oder andere gerade dann leergefahren war, wenn man sie dringend brauchte, bestand oft die letzte Rettung nur in der preimitiven Methode, beide Batterien zusammenzuschalten. Ein Zustand, der wegen der logischerweise unterschiedlichen aktuellen Spannungen eigentlich schädlich für die Batterien ist. Aber im Notfall...
Ich hab einen solchen erlebt, als wir in der Nacht vor Panama in der Flaute lagen - damals galt es als unseemännisch, rumzumotoren. Als ich plötzlich fast über mir Rot und Grün nebeneinander sah, wußte ich, dass dies meine letzten Sekunden waren, wenn nicht sofort die Maschine anspringen würde, um dem Biggy im letzten Moment aus dem Wege zu fahren. Es war keine Zeit mehr, den Diesel mit der Hand anzuschmeissen und so schaltet ich beide Batterien zusammen - ohne Rücksicht auf die Spannungsunterschiede. Egal war es jetzt, ob das für die Batterien schädlich war oder nicht. Mir war bewußt, dass dies die einzige Chance war, zu überleben. Wie Sie sehen: es hat geklappt dank des kleinen von der Werft eingebauten Bajonett-Schalters, der es im wahrsten Sinne im Hand-Umdrehen ermöglichte, die beiden Stromspeicher zusammen zu schalten.
Hier setzt der Tricksiebzehn von Uli Ballhausen an, er schreibt aus Curacao (ABC-Inseln):
Hallo Bobby,
heute habe ich etwas gebastelt..mir sind beide Starterbatterien vor Bonaire kaputt gegangen. Damit waren die Motoren nicht mehr zu starten. An der Mooring auf dem Ankerplatz unangenehm aber mit dem Starthilfekabel zur Koppelung Pluspol "Motorbatterie" und "Pluspol" Servicebatterie gut machbar.
Da wir jetzt vor Anker liegen, habe ich einfach einen Batterieschalter als Koppler zwischen Service- und Starterbatterie eingebaut. Damit ist der Start der Motoren über die große Servicebatterie bei Bedarf (Anker) blitzschnell zu erledigen. Der hintere Schalter ist neu.
Vielleicht hilft ein Starthilfekabel für 20 bis 30 Euro im Baumarkt oder der kleine Ergänzungsumbau wie oben ja dem einen oder anderen Cruiser.
Batterien sind ja so sensibel, ich rüste dieses Jahr auf LiFepo4 Batterien um!
Uli
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