TRAUMTÄNZER - ein großer Wurf!

Es kommt als spannender Kriminalroman daher. Der Autor
beleuchtet die Weltumsegler-Szene mit ungetrübtem, ja gnadenlosem Blick. Er
taucht ein in ein Milieu, das vielen Fahrtenseglern schon deshalb
verschlossen bleibt, weil sie sich nicht lange genug an einem Ort aufhalten.
Er öffnet dem Leser, der von einer Atlantikschleife oder gar einer
Weltumsegelung träumt, die Augen und lenkt seinen Blick auf Facetten eines
solchen Unternehmens, an die dieser sonst niemals gedacht hätte.
In
schonungsloser Weise zeigt der Autor auf, daß es auch und gerade in dieser
Szene eine sehr lebendige Unterwelt gibt, einen bunten Reigen von
Gesetzlosigkeiten, der von der Kleinkriminalität bis zum Schwerverbrechen
reicht.
Der Protagonist seines Buches, der Nautiquitätenhändler Peter
Feiler, ist einer von diesen geschmeidigen, sich auf Kosten anderer durchs
Leben mogelnden Kleinkriminellen. Nur wenn es um die beabsichtigte
Weltumsegelung geht, wird er zum ernsthaften, normalen Menschen. Doch dieser
Zustand hält nicht lange an. Er wird verwickelt in dunkle Geschäfte ,
zunächst gegen seinen Willen, denn er spürt instinktiv, daß diese eine
Nummer zu groß für ihn sind. In mitreißender Weise steuert die Geschichte
schließlich unaufhaltsam auf ihr großes, dramatisches Finale zu. Und der
Leser stellt sich bis zuletzt die bange Frage, ob es Peter wohl gelingen
wird, sich aus dem Sog des Verbrechens zu befreien.
In kaum einem
literarischen Werk wird die bunte, oft schillernde Welt des Fahrtensegelns
so eindrucksvoll und mit so viel Liebe zum Detail beschrieben. Und kaum ein
literarisches Werk widmet sich der Technik des Fahrtensegelns so akribisch
genau und kenntnisreich. Kein Wunder, war der Autor doch jahrzehntelang
Chefredakteur und Herausgeber von Europas größtem Segelmagazin, der YACHT.
In dieser Eigenschaft hat er mehr als 400 Yachten getestet. Außerdem hat er
mit einem 9-Meter-Boot den Atlantik überquert, einem Schiffchen, das zum
Beispiel bei der heute so beliebten Atlantik Rally for Cruisers als zu
mickrig nicht zugelassen würde.
Harald Schwarzlose weiß also - im
Gegensatz zu so manch anderem Autor in der Szene - ganz genau, wovon er
schreibt. Auch den Tatort Westindien, speziell Bequia, kennt Schwarzlose wie
sein Heimatrevier, hat er sich doch lange genug dort auf einer
Weltumsegleryacht herumgetrieben. Und sein Schreibstil ist im übrigen ein
Genuß für jeden Liebhaber der deutschen Sprache; man spürt hier den Einfluß
seines wortgewaltigen Vorgängers als Chefredakteur, des großen Horst Stern.
Man sollte diesen Kriminalroman als gedrucktes Buch kaufen, denn es
gehört auf Freiwache
neben die Koje - oder aufs Nachtkästchen. Es wird
allerdings weder da noch dort lange liegen bleiben, denn man wird es in
einem Zug bis zu Ende lesen.
Traumtänzer ist erschienen im tredition-Verlag (www.tredition.de/buchshop/):
als Paperback
für 21,99 € (ISBN: 978-3-7469-8761-3), als Hardcover (
ISBN: ISBN: 978-3-7469-8762-0) für 30,99 € und als e-Book (ISBN:
978-3-7469-8763-7) für 2,99 €.