Das Desaster – Corona
übernimmt das Ruder!
Aktuelle Berichte zur CORONA
Krise von Seglern aus aller Welt
Stand 24.03.2020
Das CORONA Virus hat weltweit
das Blauwasser-Segeln lahmgelegt! Wie es den Seglern in den Marinas und
Ankerplätzen geht, haben die beiden Weltumsegler Kerstin Pieper und
Hans
Schubert in einer Momentaufnahme bei befreundeten Seglern recherchiert.
Hier die ersten Berichte
von Yachten überall auf der Welt über massive Einschränkungen durch Covid-19:
Martin & Diana Hässler
SPANIEN, Marina Alcaidesa bei Gibraltar
Katamaran LUCIA 40 „Smeralda“

Wir sind am 14.03.2020 in der
Marina Alcaidesa, Spanien angekommen und wurden
gleich darüber informiert, dass wir nach Möglichkeit unser Boot nicht mehr
verlassen sollen. Außerdem mussten wir zur Rezeption einen Meter Abstand
halten. Die Formulare durften wir auch nicht an der Rezeption ausfüllen, sondern
mussten diese an einem separaten Tisch ausfüllen und der Angestellten
zurückgeben.
Die Marina war auch am
nächsten Tag nicht sehr hilfreich. Die Dame verhielt sich sehr zurückhaltend,
eigentlich schon unhöflich. Auf die Bitte hin, ob sie in der Marina in Malaga
anrufen könnte, ob wir dort hinsegeln dürften und diese noch einen Platz für
uns hätten, hat sie sofort verneint. Wir bekamen auf schriftliche Anfragen
leider keine Informationen dieser Marina und auch am Telefon war dann niemand
mehr erreichbar. So ist das auch bei vielen anderen Marinas.
Als wir am Montag, 16.3.2020
die Grenze nach Gibraltar passieren wollten - was zu dieser Zeit noch möglich
gewesen wäre - wurden wir von den Zollbeamten darüber informiert, dass wir
eventuell bei der Ausreise nicht mehr nach Spanien einreisen dürften. Deshalb
haben wir das auch gelassen.
Inzwischen waren wir zweimal
beim Einkaufen. Die Straßen sind wie leergefegt und es werden auch polizeiliche
Kontrollen durchgeführt. So erging es auch uns. Man wird gefragt, was man
unterwegs macht und wenn das nicht mit einkaufen begründet wird, wird man
sofort auf das Boot zurückgeschickt. Einem Bootsnachbarn erging es so, als er
nur gegenüber der Marina spazieren gehen wollte (Campingstellplatz). Er wurde
sofort auf sein Boot zurückgeschickt. Die Spanier sind sehr streng mit den
Regeln, was auch durchaus richtig ist. Hier in der Marina fährt eine private
Sicherheitsfirma herum.
Beim Einkaufen steht
Sicherheitspersonal an der Türe und lässt nur eine begrenzte Anzahl von Menschen
in den Supermarkt.
Eine Ausreise mit unserem
Segelkatamaran aus der Marina ist laut Yacht Online inzwischen auch verboten
seit 17.3.20. Auf diese Information hin, haben wir die Marina nochmals per E-Mail
gefragt; sie konnte dies aber nicht bestätigen.
Das war die Antwort der
Marina:
“At the
moment the situation is not very clear. To be sure, I recommend you to contact
the marina that you would like to stop by to check how they are working at the
moment or contact directly to authorities:
-Guardia Civil: +34 956 17 41 61
-Capitania Maritima in Algeciras: +34 956 60 23 32
-Autoridad porturaria Algeciras: +34 956 58 54 00
They should help you with your doubts.”
Eine Weiterreise in andere Länder
erscheint uns schwierig und unsicher, weil wir gehört haben, dass Portugal die
Marinas geschlossen hat. Auch Marokko lässt niemanden einreisen, was ja bekannt
sein dürfte. Da wir auch nicht wissen,
wie sich die Situation verhält, wenn man die nächsten Wochen weitersegelt und
nur ankern würde und darüber auch keinerlei Infos erhalten, lassen wir auch dies
bis auf Weiteres.
Aus
unserer Marina sind mindestens zwei Boote vorgestern abgereist (20.3.20). Eines
davon ankert vor der Marina, das andere scheint weitergesegelt zu sein.
Hier
befinden sich sehr viele Menschen an Bord ihrer Schiffe; sowohl Deutsche,
Italiener, Griechen und Engländer. Alle halten sich an die strikten
Ausgangsregeln.
Helmut
Manhard
 SIZILIEN, Marina Capo d‘Orlando
Katamaran LUCIA 40 “Aurora”
Die Marina ist komplett gesperrt, nur wer
hier arbeitet oder auf dem Boot wohnt darf rein. Auch keine "Bootsbesuche"!
Hier leben momentan elf Segler auf sieben Booten: zwei Kanadier, ein Deutscher
(ich) mit seinem Hund Viktor, zwei Schweizer, ein Schwede, zwei Ungarn und drei
Italiener.
Es ist praktisch niemand unterwegs; raus nur zum Einkaufen (Supermarkt,
Bäcker), zur Apotheke oder zum Arzt
In den Lebensmittelgeschäften gibt's allerdings (noch) Alles; keine Hamster
hier!
Gruss Helmut
Eva, Gerd, Nicola
und Sabine Bellmann
FRANZÖSISCH POLYNESIEN - Tuamotus
Katamaran Lagoon 450

Liebe Kerstin und Hans,
wir sind zur Zeit eine family crew mit 4
Personen und haben, von Panama kommend, am 04.03.2020 auf Hiva Oa in
Französisch Polynesien einklariert. Am 13.03. sind wir dann in die Lagune
von Fakarava eingelaufen und haben zuerst einige Tage am Südpass verbracht,
da uns unmittelbar nach dem Anlanden mit dem Dingy in Rotoava vom örtlichen
Polizisten mitgeteilt wurde, dass auf Fakarava eine Corona-Infektion
bestätigt worden ist.
Am
19.03. motoren wir wieder nach Rotoava auf Fakarava, um unsere Vorräte zu
ergänzen. Schon am Spätnachmittag beim Tanken sagt uns der sehr freundliche
Polizist, dass wir am nächsten Morgen auf Instruktionen warten sollen.
Beim Einkauf, der vorsichtshalber nur von einer Person durchgeführt
wurde, erklärt uns der Polizist, um ca. 09:00 Uhr, dass er mit Papeete
telefoniert hat und wir in Fakarava bleiben können, aber ausser zum
Proviantieren nicht an Land gehen dürfen. Gegen 14:00 Uhr (der Einkauf hat
sich lange hingezogen, da nur eine Person in den Markt ging) erscheint er
wieder und sagt uns, es gibt neue Instruktionen und wir müssen Fakarava
verlassen. Auf unsere Frage, wohin, antwortet er, dass nur noch die
Marquesas und Papeete offen sind.
Wir entschließen uns, Fakarava
durch den Südpass zu verlassen und motoren in diese Richtung, wobei wir
wegen der einbrechenden Nacht unterwegs ankern.
Am 21.03. ankern wir
erneut beim Südpass (Tumakohoa Pass), um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Ausser uns sind noch 3 weitere Yachten vor Anker bzw. an Moorings und wir
erfahren, dass die beiden Hotels mit den Tauchbasen geschlossen sind. Wir
entscheiden, noch eine Nacht zu bleiben.
Am 22.03. erfahren wir über
das Internet von einer neuen Anordnung der Regierung von Französisch
Polynesien. Danach dürfen Yachten, die sich bereits an einem Ankerplatz
befinden, mit Einschränkungen bleiben dürfen. Alle nautischen Aktivitäten
(Schwimmen, Schnorcheln, Tauchen, Kayak, Surfen, an Land gehen) sind
verboten.
Unsere Tochter Sabine wollte ursprünglich am 20.03. nach
Deutschland zurück fliegen, um ihr Studium fortzusetzen. Da ihre Flüge
gecancelt wurden, musste sie an Bord bleiben. Allerdings sind alle
Vorlesungen und Prüfungen an der Uni abgesagt worden.
Wir wollten
ursprünglich BearBaloo im April an Land stellen und nach Hause fliegen, da
ich zu einer medizinischen Behandlung ins Krankenhaus muss (langjährige
Erkrankung).
Wir sind jetzt also mit 3 anderen Yachten am Südpass
von Fakarava an einer Mooring, es geht uns gut und wir haben noch für ca. 14
Tage Verpflegung. Da, soweit wir wissen, alle internationalen Flüge
voraussichtlich bis Ende April abgesagt sind, werden wir wohl mindestens bis
Anfang/Mitte Mai hier bleiben. Wir sind gerade dabei, die Verpflegung für
diesen Zeitraum zu organisieren. Papeete soll überfüllt sein, außerdem ist
dort das Risiko, sich anzustecken, deutlich höher als hier.
Liebe
Grüße
Eva, Gerd, Nicola und Sabine SY BearBaloo
Raymonde Moes & Guy Ludwig
FRANKREICH, Port Minimes, La Rochelle
Katamaran „Adesso“

Über zwei Jahre
haben wir - seit der Bestellung - auf unsere LUCIA 40 von Fountaine
Pajot gewartet, und im Februar 2020 war es dann
endlich soweit. Wir waren beruflich darauf angewiesen, dass die Übernahme unserer ADESSO in den Karnevalsferien
stattfindet. Als die vielen Streiks im Frankreich stattfanden und Fountaine Pajot zunehmend
Probleme mit den Zulieferern hatte, bekamen wir erste Zweifel, ob wir an
unserem Plan festhalten können. Da hatten wir
ja noch keine Ahnung, welche Probleme wirklich noch kommen!
Geplant hatten wir, unseren Katamaran in den
Karnevalsferien zu übernehmen.Das hat geklappt und
die folgenden Wochen leißen wir noch ein paar
Umbauten vor Ort durchführen z.B. die Solarmodule
aufs Dach montieren, Lithiumbatterien einbauen, das Strommanagement optimieren
usw.
Danach war geplant, dass wir Ende März 2020 -
soweit das Wetter mitspielt - La Rochelle an der französischen
Atlantikküste mit Kurs Richtung Niederlande
verlassen. Drei Wochen hatten wir großzügig
eingeplant, um die Strecke zu bewältigen. Die
Ankunft in den Niederlanden war für Mitte April
vorgesehen.
Soweit der Plan von glücklichen
neuen Eignern! Doch...es sollte anders kommen.
Von Verwandten haben wir erste Nachrichten erhalten,
dass in unserem Land bereits Hamsterkäufe
stattfanden und ein Ausgangsverbot von der Regierung verhängt
wurde (als eines der ersten europäischen Länder). Wir konnten das eigentlich kaum
nachvollziehen, da in der Gegend rund um die Biskaya alles komplett normal
seinen Weg ging. Auch die ansässigen Betriebe
machten nicht den Eindruck, dass irgendetwas „im Busch wäre“.
Am 14.03.20 verkündete
der französische Präsident
Macron, dass alle Restaurants, Bars usw. geschlossen würden,
dass die Leute ihr Haus nicht verlassen dürften
(mit ein paar Ausnahmen), dass der öffentliche
Transport eingeschränkt würde
und dass alle Betriebe und Geschäfte, die nicht
lebensnotwendig seien, ihre Tätigkeit
einstellen müssten.
Somit war klar, dass unsere Umbauten jetzt nicht mehr
abgeschlossen werden konnten. Da wir beide nicht das Risiko eingehen wollten, für mehrere Wochen oder gar Monate (?) im Hafen auf
dem Boot festzusitzen und nicht mehr über die
Grenze zu kommen, entschlossen wir uns schweren Herzens unsere Adesso auf
unbestimmte Zeit in Frankreich zurückzulassen
und die Rückreise nach Luxemburg anzugtreten.
Das war in unseren Augen die einzige Möglichkeit die wir hatten, solange die
Grenze noch offen war.
Seit einer Woche sind wir nun wieder zu Hause:
Die ersten Tage war unsere Stimmung sehr gereizt, weil
wir uns sehr schwer taten uns damit abzufinden, dass wir einen Grossteil unsere Pläne für dieses Jahr über
Bord werfen müssen. Die Ungewissheit wann wir
wieder ein halbwegs normales Leben führen dürfen und wieder auf unsere Adesso zurückkönnen tut ihr Übriges.
Aber, es bleibt uns jetzt nichts anderes übrig, als abzuwarten und zu hoffen, dass all diese Massnahmen, welche getroffen wurden, schnellstmöglich
Erfolg bringen!
Doch, wir sind uns voll bewusst, dass Covid-19 nicht nur unsere Pläne durchkreuzt hat. Wir können
uns wahrscheinlich noch glücklich schätzen, denn viele Leute sind mit Sicherheit in
einer viel heikleren Lage!
Im Moment schmieden wir vorsichtig neue Pläne und hoffen, dass wir zum Sommeranfang die Überfahrt in die Niederlande hinbekommen, und das
Ganze dann mit unserem geplanten sechs Wochen Sommertörn
kombinieren können.
Bis dahin bleibt nur zu hoffen, dass wir alle gesund und munter bleiben!
Die „Adesso’s“ - Raymonde & Guy
Robert Bachmann
PANAMA, Pazifikseite, Marina Vista Mar, San Carlos
Katamaran LAGOON 42 “Namaka”

Die Welt steht still - auch in Panama.
Wir sitzen hier auf der Pazifikseite in Panama und waren kurz vor der Abfahrt
nach Galapagos, als uns die Nachricht erreichte: Equador
- und damit auch Galapagos - ist für die Einreise gesperrt. Also dann keine
Blaufußtölpel besuchen und jetzt direkt nach Französisch-Polynesien - die Marquesas waren unser Ziel. 14 Tage Quarantäne müssen wir
über uns nach der Einklarierung ergehen lassen, so lautete die letzte
Information, wobei die ca. 30 Tage auf See angerechnet würden - eine einfache
Rechnung also.
Wieder kurz vor der Abreise in die Südsee kam die Meldung, dass Französisch-Polynesien
keine Einreisen mehr genehmigen und alle Ausländer des Landes verweisen würde. Zu
diesem Zeitpunkt gab es drei Infektionsfälle im Lande (heute, 22.03. gibt es
15), alle in Papeete. Also nach der Verifizierung der Nachricht alles auf
Stopp! Einige Crewmitglieder wollen nun zur Familie nach Deutschland
zurück.
Wir sitzen im "goldenen Käfig"
Der Rückweg gestaltet sich schwierig, die meisten Flüge von Panama sind
gecancelt, zudem schließt sich das Zeitfenster für Rückflüge, denn ab 23.März 20
stellt der Flughafen erst mal für 30 Tage den Betrieb ein. Das Land steht
weitgehend still, die Amerikabrücke über den Panamakanal ist mit Straßensperren
blockiert, man kann sich nur mit Sondergenehmigungen im Lande bewegen. Wir
haben uns natürlich in die Rückholliste des Auswärtigen Amtes eingetragen, doch
wir sind wahrscheinlich ziemlich unten auf dieser Liste. Aufgrund unserer
Reisepläne sind wir hier zu dritt auf dem Katamaran "Namaka"
recht gut verproviantiert, doch sitzen wir hier in der Marina auf der
Pazifikseite fest. Mit den anderen Fahrtenseglern, die hier in der Marina
festsitzen (ein Neuseeländer, zwei Deutsche, einige US-Amerikaner, einige noch
Unbekannte) entsteht nun eine WhatsApp-Gruppe, um sich gegenseitig zu
informieren und abzustimmen - Seglersolidarität eben.
Die Stimmung ist noch ziemlich gelassen, obwohl das Marinabüro
nur noch sporadisch geöffnet hat, und die Bediensteten mit Mundschutz unterwegs
sind.
Einige Segler verließen dennoch die Marina Richtung Französisch-Polynesien. Von
einem Ehepaar, welches vor der Krise abfuhr und am Montag (16. März ´20) auf
den Marquesas ankam, haben wir erfahren, dass sie ihr
Schiff nicht verlassen dürfen und bei nächster Gelegenheit das Land verlassen
müssen. Was geschieht dann mit deren Schiff? Werden Sie irgendwo im
Transitbereich eines Umsteigeflughafens stranden?
Südseeträume sehen anders aus!
Wir überlegen wieder durch den Panamakanal zu fahren und dann durch die Karibik
über die Atlantikrunde nach Deutschland zu segeln - wir sind ja schließlich
Blauwassersegler! Der Panamakanal ist aber derzeit für die Kleinschifffahrt
geschlossen, also kein Durchkommen. Über Kap Horn herum? Nein!
Wie es weiter geht? Wir werden sehen.
Frei nach Janosch: "Oh wie schön ist Panama" - aber nur, wenn
man es auch wieder verlassen darf!
Euch liebe Grüße in die Heimat!
Robert
Update
“Namaka”:
Ausreise über Rückholflug:
Nach einigen Tagen tut sich eine Rückflugchance
auf - das Auswärtige Amt bietet einen Rückfllug von Panama nach Frankfurt
an. Wir melden uns über Email an und tatsächlich findet ein Rückflug mit der
Lufthansa im Auftrag des Auswärtigen Amtes statt. Die Fahrt von der Marina
zum Flughafen bleibt spannend, immer wieder sind Straßensperren erfolgreich
zu passieren, denn das Land hat einen "shut down", die Bewegungsfreiheit im
Land ist eingeschränkt und die Befehle für die Kontrolleure sind nicht
transparent. Die deutsche Botschaft macht einen guten Job vor Ort und der
gesamte Flughafen "gehört" den meist deutschen (und europäischen)
Ausreisewilligen, der einzige Flug von Panama geht an diesem Tag nach
Frankfurt (siehe Bilder) - aber erst das Formular ausfüllen, mit denen wir
uns zur Kostenübernahme verpflichten...
Euch liebe Grüße aus dem
heimatlichen Augsburg!
Ludovic Morin
KROATIEN, Split, Profi-Skipper
Hallo,
Als professioneller Überführungsskipper habe ich mit einem Co-Skipper einen
Katamaran von La Rochelle nach Kroatien gesegelt. Um nach Kroatien zu kommen,
musste ich den Hafen Go auf Lipari in Süditalien
anlaufen. Bevor ich in Lipari einen Zwischenstop einlegen konnte, kontaktierte ich die
Botschaften von Kroatien und Italien. Ich rief den Schiffseigner an und sagte
ihm, dass bei meiner Ankunft in Italien ein erhebliches Quarantänerisiko
bestehe. Der Reeder bat mich dennoch, meinen Weg nach Kroatien fortzusetzen.
Als ich in Dubrovnik ankam, rief ich den
Hafen über Funk an und durfte nicht einreisen. Alle Häfen in Kroatien sind
geschlossen.
Wir kamen in Split an, wo wir in einem
unhygienischen „Hotel“ für mindestens 14 Tage unter Quarantäne gestellt wurden.
Die Bedingungen hier sind äußerst stressig!
Wir dürfen das Hotelzimmer nur in
begründeten Ausnahmefällen verlassen und unsere Verpflegung wird uns auf kleinen
Tischen im Hotelgang „serviert“.
Es wäre für uns besser, wenn wir auf dem
Schiff bleiben könnten.
In Kroatien wird Alles getan, um die
Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen.
Wir durften das Hotel einmalig in Richtung
Flughafen verlassen, aber der Pilot der Fluggesellschaft lehnte es ab uns
mitzunehmen. Deshalb sitzen wir weiterhin in unseren Hotelzimmern fest. Die
einzige Möglichkeit nach Frankreich zurückzukehren, bestünde darin ein privates
Flugzeug zu chartern…
„A bientôt!“ Ludo
Update:
Hello Kerstin & Hans, I hope you're all
right? Normally, I'm going out tomorrow... I haven't had any
confirmation. I've booked 3 planes, they've all been cancelled, but I've
paid 2500€, and still haven't got a refund. Finally, I'm driving back
home by car, 2500kms. Croatia, Slovenia, Austria, Germany, France, Ile de Re
near La Rochelle. I hope the border crossing will be ok, Yours
sincerely, Ludo
Hannes & Sabine Frühauf
AUSTRALIEN, Tasmanien
Amel 50 „Cayenne“

Die gute Nachricht vorweg: Uns geht es
gut. Sabine ist in Österreich und ich bin in Tasmanien.
Wir hatten uns eine Auszeit vom Boot genommen, und einen Jeep mit Dachzelt gekauft; damit sind wir 25.000 km durch Australien
gereist.
Im November 2019 sind wir von Perth aus nach Hause geflogen um erstens unserer
Tochter bei der Geburt ihres ersten Babys nahe zu sein, und zweitens meinen von
Stechmücken übertragenen „Barmah Forest
Virus“ auszukurieren. An diesem endemischen Virus leide ich seit über einem
Jahr. Die Symptome sind starke Schmerzen in den Gelenken und Schwellungen
derselben.
Jedenfalls bin ich Mitte Januar ´20 wieder nach Australien geflogen um „Cayenne“
startklar zu machen. Antifouling, Polieren und ein Tausch der Bordbatterien
wurden durchgeführt. Der Plan war, dass Sabine im März ´20 nachkommt, und wir
dann gemeinsam weiter segeln.
Diesmal haben wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht!
Seit letztem Donnerstag sind die australischen Grenzen dicht. Der
Premierminister Scott Morrison rechnet mit sechs Monaten.
Seit ein paar Tagen müssen alle Yachten, die vom Festland kommend Tasmanien
anlaufen, die Gesundheitsbehörde verständigen, bevor jemand an Land gehen darf.
Anschließend wird man zu einer 14 tägigen Quarantäne an Bord verpflichtet.
Zuwiderhandeln wird mir einer Strafe bis zu 16.800 AUD bestraft. Auch sind seit
heute 12.00 Uhr Restaurants, Bars usw. geschlossen. Take-Away wird noch
geduldet.
Obwohl die Situation in Tasmanien, mit 22 positiv getesteten Personen (Stand
23.3.2020) überschaubar ist, habe ich beschlossen, in Richtung Norden zu
segeln. Ich werde, soweit es geht, das Boot als sicheren Platz betrachten und
nur in Ausnahmefällen von Bord gehen, um Lebensmittel zu kaufen. Die übrige
Zeit werde ich am Anker verbringen und das Boot nur in einsamen Gegenden verlassen,
um etwas Bewegung zu haben.
Natürlich hoffen wir beide, dass sich die Situation bald wieder normalisiert
und wir unsere Weltumsegelung wie geplant beenden können.
Herzlich Grüße aus Tasmanien von Hannes
42° 31.419' S 147° 55.115' E
Harald & Marina Bröckelt
SPANIEN, Barcelona
Beneteau Oceanis 50
“Corazon”

Unsere Corazon liegt momentan in der Marina
Roda de Bara südlich von Barcelona. Eigentlich wollten ab Mai wieder auf Törn
gehen.
Nach den jetzigen Informationen wird dies
nicht möglich sein, da keine privaten Schiffe die spanischen Marinas verlassen
dürfen, was durch die Guardia Zivil streng überwacht wird.
Wir haben deshalb unseren Liegeplatz
zunächst bis September 2020 verlängert und müssen abwarten, wie´s weiter geht …
Liebe Grüße von Harald & Marina
Gaby Lehmann und Paul Karr
ITALIEN, Kalabrien, Roccella
Ionica
Stahlschiff Volkert 12.80 „BellaNova“
Bj 1983

Auszüge aus einem Telefongespräch:
… momentan sind wir in der Marina von Roccella Ionica in Süditalien
zusammen mit acht Schiffen mit unterschiedlichen Nationalitäten an Bord.
… Die Marina ist geschlossen und nur per E-Mail zu
kontaktieren. Alle sozialen Kontakte sind verboten; wir dürfen jedoch mit
unserem Hund „Linda“ noch Gassigehen.
… Paul kann mit unserem Auto zum Einkaufen fahren;
hierbei trägt er Atemmaske und Handschuhe. Der Eingang zu den Supermärkten wird
bewacht und es gibt strenge Kontrollen.
… die Boote liegen fest! Es kommt kein Schiff rein
oder raus.
… Da wir zu der besonders gefährdeten Altersgruppe
gehören, ist es von Vorteil, dass die Marina menschenleer und sehr abgelegen
ist.
… wir vertreiben uns die Zeit mit den an einem
Stahlschiff immer anfallenden Wartungsarbeiten.
… Als langjährige Fahrtensegler sind wir lange Zeiten
zu zweit auf engem Raum gewohnt!
… Wir versuchen das beste auf der Situation zu machen
und lassen uns die Gute Laune nicht verderben. Bleibt gesund!
Liebe Grüsse von Gaby, Paul
und Bordhund Linda
Stephan & Kerstin & Leon Domes
FRANKREICH, La Rochelle, Port Minimes
Trimaran NEEL 47 „Trinity“

Nach Jahren der Vorbereitung haben wir kürzlich
unsere TRINITY in La Rochelle übernehmen können, einen Trimaran NEEL 47.
Unser Plan ist die nächsten Jahre die Welt
unsicher zu machen, wahrscheinlich die Barfußroute, vielleicht vorher aber auch
Brasilien oder die Ostküste der USA. Nach einem aufreibenden Arbeitsleben ist
jetzt der frühe Sprung in die Freiheit geglückt, und unser Sohn Leon hat seinen
Mechatroniker-Meister in der Tasche, was Bedingung dafür war uns zu begleiten,
damit er anschließend einen guten Wiedereinstieg findet.
Unsere TRINITY ist mit einem klaren Fokus
ausgelegt weitgehend autark und unabhängig von Häfen zu sein. Mit 2440 Watt Solbian-Solar, 3 mächtigen Mastervolt LiFePO4 Batterien,
einem 12 Volt 100L/h Dessalator-Wassermacher, 80
Meter Kette, lange schwere Trossen, Zweit- und Drittanker, Tauchausrüstung
etc. wollen wir von Häfen unabhängig alle Ziele ansteuern welche uns
attraktiv erscheinen. Alle erforderliche Literatur ist an Bord und überwiegend
bereits studiert, so dass wir die Optionen halbwegs kennen und jetzt einfach
unserem neuen Lebensmotto frönen wollen – „Unser Plan ist keinen Plan mehr
zu haben“ und die Freiheit zu genießen.
So – und jetzt das CORONA Virus!
Nach Wochen der Nacharbeiten und
Modifikationen am Boot in La Rochelles Innenhafen hatten wir unser
Übergabesegeln mit der Werft und bei mittleren Winden gleich 11 Knoten Fahrt
gemacht - absolut stressfrei – um uns anschließend in den Außenhafen LES MINIMES
zu verlegen. Hocherfreut sind wir dann gleich am 16.03.20 mittags bei
ausreichender Tide und Leichtwind aus dem Hafen gesegelt und haben den neuen
asymmetrischen knallroten Spinnacker gesetzt - was für ein
Glückgefühl. Bei der Einfahrt in den Hafen wurden wir dann von der Gendarmerie
Nationale eskortiert – aber mit einem freundlichen Winken konnten wir
unbehelligt an unseren Ankerplatz. Als wir abends in einem gigantischen Hyper-U
Supermarkt einkaufen gingen waren bereits die Regale mit Reinigungsmittel,
Nudeln und Mehl komplett geplündert. Zeitgleich hielt der französische
Präsident eine Rede und verhängte eine Ausgangssperre, so dass wir uns seitdem
nur noch mit Passierscheinen zum Einkaufen und Nordic Walken bewegen dürfen,
ansonsten drohen uns 135 € Strafe pro Person. Die Straßen sind wie leergefegt
und alle Geschäfte geschlossen, bis auf Tankstellen, Apotheken und Supermärkte.
Bootsbedarf jeglicher Art ist nicht mehr zu kaufen.
Als wir uns am Folgetag zu unserem
nächsten Probesegeln aufmachten, holte die Gendarmerie bereits ein Motorboot
aus der Hafeneinfahrt zurück. Auf Nachfrage bekamen wir mitgeteilt, dass kein
privates Boot mehr aus dem Hafen darf – bis auf unbestimmte Zeit. Selbst mit
dem Dingi darf nicht mehr gefahren werden. Jetzt ist der Frust entsprechend
groß - bei uns und allen anderen, die kurzfristig weiter nach Süden
wollen. Da nicht mehr an Bord zu arbeiten ist und man keine Teile mehr kaufen
kann, haben wir unseren Sohn heute in einen der wenigen Züge nach Deutschland
gesetzt. Wir haben noch das Auto im Hafen und könnten jederzeit nach
Deutschland fahren, aber auf unbestimmte Zeit dann nicht mehr auf unsere
TRINITY, bis die Grenzen wieder geöffnet werden. Hierzu hat jeder vor Ort,
daheim und im Internet eine andere Meinung – die zwischen Wochen und Monaten
schwanken.
Eigentlich wollten wir im April nach
Portugal und bei einem geeigneten Wetterfenster im Mai auf die Azoren und im
November sind wir für die ARC+ gemeldet. Der World Cruising Club hat bereits
angeboten kostenfrei auf 2021 umzubuchen. Für uns noch schwer vorstellbar. Mit
unserem Steggenossen Carl, einem kanadischen NEEL 51 Eigner, der auch bei der
ARC+ angemeldet ist, fahren wir im Falle einer Stornierung der ARC 2020 dann
wohl eher im Trimaran-Gespann über den Atlantik.
Gemäß Noonsite.com sind die meisten Häfen
in der Karibik, ja weltweit, geschlossen. Bereits von La Rochelle gestartete
NEEL-Freunde hängen jetzt in Portugal und Spanien fest. Unser Freund Yves hat
es mit seiner NEEL 47 nach Lanzarote geschafft und wollte noch im März in die
Karibik aufbrechen – jetzt bewertet er die Lage völlig neu. Das Schlimmste an
der Situation ist die absolute Nichtplanbarkeit. Was heute noch als Ziel
anzusteuern ist, hat morgen vielleicht schon dichtgemacht
wenn ich ankomme. Gelten die Beschränkungen einige Wochen oder viele Monate?
Keine verbindlichen Aussagen wohl für längere Zeit. Wenigstens liegen wir in
einem guten, sauberen und sicheren Hafen mit Wasser und Strom. Das Glück haben
nicht alle Segler heute. Wir versuchen es positiv zu sehen, und arbeiten uns
durch alle Systeme und Bedienungsanleitungen der TRINITY. Hierzu hätten wir
sonst niemals die Muße gehabt. Ansonsten werden wir es flexibel nehmen und
unserem obersten Ziel treu bleiben – „Kein Plan mehr!“
Stephan & Kerstin & Leon Domes
TRINITY Hamburg DJZP2
Jana & Jan & Paul & Michel Lohmüller
FRANZÖSISCH POLYNESIEN, Rangiroa - Tahiti, Papeete
Katamaran SABA 50 “Jajapami”

Auszüge aus einer WhatsApp Konversation:
… Heute Nachricht aus den
Gambiers. Ein Boot ist heute eingetroffen. Kein Problem, müssen aber
erst an Bord bleiben bis eine Gesundheitskontrolle an Bord erfolgt ist…
… Aus den Marquesas
kommen im Moment schlechte Nachrichtne: Dort sind alle
Crews auf ihren Booten eingeschlossen. Kein Beiboot oder Schwimmen. Kein
Kontakt zu anderen Schiffen. Die Beamten wollen die Boote mit notwendigem
Proviant versorgen?
… Alle Bootsbewegungen sind in ganz
Französisch-Polynesien verboten. Allerding lief heute ein französisches Schiff
aus! Uns geht es gut, gestern haben wir eine Lieferung vom Supermarkt in Avatotu erhalten; wir liegen momentan vor Ohotu in Rangiroa (Tuamotus). Das
große Versorgungsschiff war gestern da.
… Freunde von uns von der „Sea Bear“ sind auf den Galapagos Inseln abgewiesen worden
und sind nun auf dem direkten Weg zu den Marquesas.
Niemand darf auf den Galapagos an Land!
… Jetzt wird es interessant…! Ein Boot mit
Beamten ist bei einem anderen Boot hier am Ankerplatz.
… die Beamten kamen jetzt zu uns ans
Schiff und haben uns aufgefordert die Insel zu verlassen!
… Wir sind auf dem Weg nach Papeete. In
Rangiroa waren wir nicht mehr erwünscht. Auf den Inseln kann es in den nächsten
Wochen eng mit Lebensmitteln werden, und auch die medizinische Versorgung ist
in Tahiti eine andere Welt.
.. Wir machen uns keine Sorgen; werden uns
aber wehren, sollten wir aufgefordert werden „nach Hause“ zu fliegen. Ersten
ist Fliegen ein großes Ansteckungsrisiko und zweitens ist die „Jajapami“ unser Zuhause!
Grüsse aus Französisch Polinesien,
Südpazifik von den Jajapami‘s
Update vom 24.3.20 auf
der “Jajapami”:
Liebe Kerstin & Hans, gestern wurden wir recht
unfreundlich darauf hingewiesen, dass wir in Timehau (Neben-Atoll von
Rangiroa in den Tuamotus) nicht willkommen sind und der Bürgermeister einem
anderen Boot mit Haft gedroht hat!! Wir sind heute morgen dennoch um 6
durch den Avatoru Pass gefahren, war ziemlich ruhig mit 2,5 Knoten
Gegenstrom. Um 7 habe ich dann die Gendarmerie angerufen und versucht die
Situation zu erklären. Ich war total verblüfft als die sehr freundliche
Polizistin den Namen unseres Bootes direkt kannte und uns gleich sagte, dass
wir so lange bleiben können wie wir möchten. Auch helfen Sie uns Diesel
nachzutanken. Das letzte Mal haben wir in Panama vollgetankt.
Es gab
die letzten Tage keinen Wind, also mussten wir fast die ganze Zeit Motoren
und haben jetzt nur noch etwas weniger als 100 Liter übrig.
und:
Wir bleiben hier, bis sich die Lage entspannt hat. In
Papeete ist es jetzt bestimmt sehr nervenaufreibend, besonders wenn jetzt
alle Boote der World ARC und Puddle Jumper dort durchkommen. Solange es noch
genug Lebensmittel gibt, unsere gehen jetzt nach 10 Wochen allmählich zu
Ende, bleiben wir.
und:
Vielleicht können wir hier
in Tikehau bleiben, und es kann auch sein, dass unsere Info, dass wir
aufgefordert wurden zu gehen bei den Behörden in Papeete auf Unglauben und
wahrscheinlich einem Nachfassen geführt hat. Vielleicht versuchen sie jetzt
eben als Entschuldigung sehr freundlich zu sein. Aber egal wie es ist jetzt
alles gut hier. Die Tankstelle hat sich eben auch schon gemeldet, also hat
die nette Polizistin unsere Telefonnummer weitergegeben. Super 👍
Jens Ebeling & Anja Lohmann
GRIECHENLAND, Preveza,
Cleopatra Marina
Katamaran Lagoon 380 „4Love”

Vor acht Jahren las Anja mir einen Artikel
aus einer Zeitschrift vor. Ich habe die Situation noch wie heute vor
Augen. Es war ein Bericht über eine junge Familie mit zwei kleinen Kindern, die
von einer Auszeit auf einem Boot schwärmten. Sie wollten ursprünglich für ein
bis zwei Jahre einfach nur segeln, daraus sind dann stolze fünf Jahre geworden.
Dann kam der magische Moment ins Spiel:
als Anja las und mich dabei anschaute kreuzten sich unsere Blicke und es war
wie ein Big Bang, ein Lichtstrahl der durch uns
beide durchfuhr: das war unser Ding!
Die Idee war geboren:
Wir wollten ebenfalls mit einem Boot, aber
für unbestimmte Zeit, um die Welt segeln. Wir waren bis dato noch nie
Segeln, länger auf dem Wasser oder hatten sonstige Erfahrungen mit Wasser
und Boot. Aber von dem Moment an loderte das Feuer in uns Segeln zu
gehen.
Wir machten Segelscheine, Skipper-Trainings,
Hand gegen Koje und andere wunderbare Segelerfahrungen. Unsere Idee wurde Mal
um Mal bestätigt. Wir fühlten uns einfach pudelwohl auf dem Wasser, waren
fasziniert von Boot, Welle, Wind und Wetter.
Eigens gründeten wir noch gemeinsam eine
Firma mit einem einzigen Ziel: durch die Erlöse unseren Traum zu verwirklichen,
den Kauf eines Katamarans. Und tatsächlich, alles lief nach Plan. Jahr um Jahr
kamen wir der Sache näher, bereiteten alles auf das neue Leben vor; verkauften
2019 noch Haus und Firma sowie mehr oder weniger alles drum herum.
Mit Hilfe von lieben Profi-Freunden war
aus einer ersten Gebrauchtboots-Besichtigung Ende letzten Jahres eine
Tatsache geworden. Am 06. Februar 2020 hatten wir tatsächlich einen für uns
passenden 38 Fuß Katamaran gekauft. Die Tinte unter dem Kaufvertrag
war getrocknet, Pläne wie verrückt im Kopf. Alles war genauso wir uns es
immer gewünscht hatten. Wir waren überglücklich. Die Übergabe des
Schiffes, unserer „4Love“, war für den 28. März 2020 geplant; Flüge gebucht,
das Geld lag auf dem Konto zur Bezahlung.
Das momentane Ende der Geschichte ist ganz
einfach: Wir kommen gerade nicht nach Griechenland. Dort steht unser Schiff in der
Preveza in der Cleopatra Marina an Land. Wir können
nicht wie geplant die liebevoll genähten Vorhänge und anderes Interieur vor Ort
einbauen und unser neues Nest herrichten. Wie schade aber auch! Jetzt sitzen das Schiff in Griechenland und wir in Deutschland auf
dem Trockenen und müssen uns in Geduld üben. Ist das nicht aberwitzig? Wie
das Leben so spielt. Wer hätte das gedacht…?
Anja & Jens, die „4Love’s“
Andreas Buchner & Silvia Engels
SPANIEN, Katalonien, Marina Roda de Barà
Katamaran HELIA 44 „Struwwelpeter“

Guten Morgen,
vor einem Jahr konnte ich endlich meinen
Lebenstraum erfüllen. Ich habe meinen Traumkatamaran „Struwwelpeter“ bei
Fountaine Pajot in La
Rochelle abgeholt und bin damit zuerst nach Deutschland und dann ins Mittelmeer
nach Menorca gesegelt.
Der Plan war zusammen mit meiner Partnerin
drei Jahre im Mittelmeer zu segeln, das Boot und das Leben an Bord
kennenzulernen und danach auf große Fahrt zu gehen.
Dieses Jahr ab Mai war eine Tour geplant
von Roda de Barà, in der Nähe von Barcelona, entlang
der spanischen und französischen Mittelmeerküste bis Nizza, dann Korsika, Elba,
Sardinien und im Herbst nach Sizilien.
Ob das wahr wird, steht jetzt natürlich in
den Sternen?
Aber viel mehr macht mir zu schaffen, dass
die Illusion zerstört ist, mit einem Boot unabhängig und frei zu sein, dass man
hinfahren kann, wo man will!
Wenn ich die Berichte der Blauwassersegler
lese, die in der Karibik festhängen, wenn ich lese, dass man nach einer
Atlantiküberquerung nicht an Land darf, dass Segler in der Südsee verzweifelt
sind, weil sie an Bord bleiben müssen und nicht wissen, wohin sie segeln dürfen
und dadurch nicht weitersegeln können, obwohl die Hurrikan Saison kommt oder
weil sie aufgefordert werden, Ihr Boot allein zu lassen und heimzufliegen, dann
macht mich das sehr nachdenklich.
Jetzt erst realisiere ich, in welcher
freien und offenen Welt wir Deutsche bisher gelebt haben und es macht mich sehr
betrübt, dass diese Zeiten vielleicht für immer vorbei sind?
Bleibt gesund!
Andreas & Silvia
Darko & Nicole & Amelie & David Novak
ANTIGUA, Karibik
Katamaran Lagoon 42 „Time44“

Auszüge aus einer WhatsApp Konversation:
Unter dem Motto „Time44“ - Zeit für
uns Vier – machten wir unsere Leinen los und starteten ins Abenteuer. Wir
wollten uns für unser Sabbatical Jahr bewusst Zeit für uns Vier nehmen und
dieses genießen!
Wir, das sind Amelie (1), David (4) Nicki
und Darko (41).
Manchmal kommt es eben anders als man
denkt; die aktuelle Situation verändert unsere eigentlichen Pläne. Ob wir
unsere Route bis zu den British Virgin Islands noch machen können, steht in den
Sternen. Aktuell sind wir in Antigua.
Im Moment ist das Leben hier noch relativ
normal. Allerdings schließen ab Mittwoch, 25.03.20 alle Hotels.
Wir sind mit drei weiteren Booten aus
Spanien, Brasilien und Österreich unterwegs.
Wir werden jetzt erstmal abwarten, wie
sich die Lage weltweit entwickelt, da so ziemlich alle Inseln geschlossen sind.
Spätestens ab der Hurricane Saison müssen
wir einen Plan haben.
Liebe Grüße!
Nicki und Darko

Anmerkung
Die Verfasser dieses Artikels Kerstin Pieper
und Hans Schubert befinden sich momentan „eingeigelt“ in ihrem Appartement in der Nähe von
München.
Ihre maritime Beratungstätigkeit können Sie nun nur
stark eingeschränkt vom „Home-Office“ aus weiter durchführen z.T. via
Video-Konferenz. Geplante Schiffsübergaben, Überführungen, Messetermine etc.
sind auf unbestimmte Zeit verschoben.
Wir wünschen allen Seglern, dass sie die ungewisse
Dauer der CORONA Krise heil überstehen und gesund bleiben!
Passt gut auf Euch auf!
Kerstin & Hans
www.kpym.de
+49
176 390 96925
pieperkerstin@gmx.de
Page by Bobby Schenk,
E-Mail: mail@bobbyschenk.de
Impressum und Datenschutzerklärung
|