Die
12 häufigsten Erkrankungen
1 : Infizierte Wunden/
Insektenstiche
2: Sonnenstich
3: Durchfall/ Erbrechen
4: Schnittwunden
5: Handverletzungen ( durch Schoten )
6: Zahnschmerzen
7: Seekrankheit
8: Erkältungskrankheiten
9: Verletzung durch Quallen / Korallen
10:Ciguatera
11: Malaria
12: Denguefieber
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Hierzu ein paar praktische
Tipps zur Behandlung:
Infizierte
Wunden/ Insektenstiche
Auch im Paradies gibt es leider
Moskitos, die einem das Leben ganz
schön schwer machen können! Ein konsequenter Mückenschutz gehört an Bord zu
den wichtigsten Maßnahmen. Dazu gehören Moskitonetze an allen Luken und am
Niedergang, Hautschutz durch körperbedeckende Kleidung und Insektensprays.
Nicht kratzen, denn dadurch können Keime in die offenen Wunden eindringen und
zu Infektionen führen. Meist sind es Staphylokokken, die mit einem Antibiotikum
und Ruhigstellen des betroffenen Körperteils behandelt werden müssen.
Mückenschutz
hilft darüber hinaus sich
vor Malaria
und Dengue-Fieber zu schützen,
welche ebenfalls durch Stechmücken übertragen werden.
Ein größerer Vorrat
Autan , oder einem ähnlichen Produkt sollte also an Bord sein.
Sonnenschäden
So sehr wir uns auch nach Sonne
und Wärme sehnen, ein Übermaß davon ist nicht gesund. Schäden wie
Sonnenbrand, Hautkrebs, Augenentzündungen, Sonnenstich und Kreislaufstörungen können durch vorbeugende Maßnahmen
vermieden werden.
Wie kann man vorbeugen?
Sonnenschutzcremes mit hohem
Lichtschutzfaktor verwenden. Hautbedeckende, leichte , luftige Kleidung tragen.
Die Augen schützen sie am besten mit einer guten Sonnenbrille,
Sonnenstich und Kreislaufstörungen werden durch das Tragen einer Kopfbedeckung
und ausreichende Flüssigkeitszufuhr behandelt . Körperliche
Aktivitäten in die kühleren Tageszeiten legen. Möglichst die pralle
Sonne meiden.
Durchfall
und Erbrechen
Auch hier spielt die Vorbeugung
eine große Rolle! Vor allem in warmen Ländern sollten die Hygieneregeln
beachtet werden.
Boil
it, Cook it, Fry it, Peel it or Forget it !
Hände mit Seife waschen, nur gekochte oder (selbst ) geschälte Speisen
essen, kein Leitungswasser trinken, Mineralwasser aus versiegelten Flaschen
verwenden, keine Eiswürfel in Getränken, Verzicht auf rohe oder weichgekochte
Eierspeisen ( auch Majonnaise ), keine Rohmilchprodukte, Puddings, kein
Speiseeis, rohe Fisch-und Fleischspeisen, Salat ( häufig mit Fäkalien gedüngt
).
Sollten alle Vorsichtsmaßnahmen
nicht geholfen haben, hier ein Behandlungsplan:
Ersatz von Flüssigkeit und
Mineralien, Schonkost, stopfende Arzneimittel ( Kohle, Pektin ), Darmflora stärken
( Perenterol ). Bei Durchfall mit Fieber handelt es sich um eine bakterielle
Infektion! Hier muss ein Antibiotikum zum Einsatz kommen, da sonst die Keime
nicht abgetötet werden. Medikamente, welche die Darmtätigkeit hemmen, in
diesem Fall bitte nicht anwenden, da die Schadstoffe sonst nicht ausgeschieden
werden können.
Durchfall und Erbrechen helfen
normalerweise dabei, Keime und Giftstoffe, die mit der Nahrung oder Trinkwasser
aufgenommen wurden, schnell wieder los zu werden.
Schnittwunden
Bei kleineren Wunden genügt es
diese keimfrei abzudecken und mit einem Pflaster oder Steri-Strips zu versorgen.
Schnittwunden, die tief und größer als 1 cm sind, sollten nach Möglichkeit
genäht werden. Eine starke Blutung muss durch einen Druckverband zum Stillstand
gebracht werden. Der Druck muss dabei so dosiert sein, dass die Blutung zwar
gestoppt wird, der Blutfluss in der betroffenen Region aber nicht völlig zum
Erliegen kommt. Achtung: auch bei kleineren Verletzungen an Tetanusschutz
denken! Die praktischen Übungen hierzu
erhalten sie in den Kursen von: www.outdoor-medical.de
Handverletzungen
( durch Schoten )
Meist handelt es sich um eine
große Schürfwunde, die ähnlich einer Verbrühung behandelt werden kann. Die
Wunde sollte steril abgedeckt werden. Bewährt hat sich Mercurocrom: eine rote Lösung,
die sowohl desinfizierend als auch wasserabweisend wirkt . Bei Bedarf kann ein
Schmerzmittel z.B. Ibuprofen eingenommen werden.
Zahnschmerzen
Ursachen dafür sind : Karies,
Zahnfleischentzündung, Entzündung des Zahnmarks und der Wurzel, Weisheitszähne,
vorherige Zahnbehandlungen, lockere Füllungen, Inlays, Kronen.
Ein Loch im Zahn kann mit Cavit
( Inhalt des Reisesets „ Denta-Nurse“ )gefüllt werden, oder eine
herausgefallene Füllung, Krone, Inlay nach vorheriger Säuberung wieder
eingeklebt werden. Wichtig!! Die zu verbindenden Teile müssen sehr trocken
sein, sonst hat Cavit keine Chance. Hausmittel bei Schmerzen sind Nelkenöl,
Knoblauch, Spülen mit Kamille, Salbei oder Thymian. Treten zu dem Zahnschmerz
Fieber, Schwellung sowie allgemeines Krankheitsgefühl hinzu, handelt es sich um
eine ausgedehnte Infektion und muss mit einem Antibiotikum und Schmerzmittel
behandelt werden. In jedem Fall bei nächster Gelegenheit einen Zahnarzt
aufsuchen. Alkohol, Koffein und Nikotin verschlimmern die Symptome noch.
Seekrankheit
Bei diesem Kapitel möchte ich
auf den ausführlichen Artikel von Carla Schenk und Torsten Siebenborn verweisen.
- Was hilft gegen Seekrankheit?.
Erkältungskrankheiten
Bei Ausflügen an Land, längeren
Aufenthalten in Marinas, Ankerplätzen in Flughafennähe, Besuchen im
klimatisierten Supermarkt , haben auch in den Tropen die Erkältungsviren eine
Chance! Bei leichten Symptomen wie Husten, Schnupfen, Heiserheit, Halsschmerzen,
lindert man die Beschwerden mit viel Flüssigkeit, Ruhe, Lutschtabletten,
Hustensaft und abschwellenden Medikamenten für die Nase. Bei gleichzeitig
auftretendem Fieber, stark geschwollenen Lymphknoten und schwerem Krankheitsgefühl
muss von einem bakteriellen Infekt ausgegangen werden und ein Antibiotikum
verabreicht werden, um Spätfolgen zu verhindern. Das wären z.B. Herzmuskelentzündung,
Lungenentzündung, Gelenksentzündung.
Verletzung
durch Quallen und Korallen
Quallen kommen in allen
Weltmeeren und sogar im Süßwasser vor. Die meisten Quallenarten
sind für den Menschen nicht lebensgefährlich. Als tödlich gilt nur das
Gift der Würfelqualle ( box-jelly-fish ) in der Umgebung Australiens. Quallen
sind Nesseltiere. Das Gift in den Nesselzellen löst sich bei der Berührung
ihrer Tentakel und führt zu Verätzungen an der Haut. Symptome sind: Hautrötung
und Schwellung der betroffenen Stellen, Schmerzen, eventuell Blasenbildung, in
wenigen Fällen Kreislaufkollaps.
Erste Hilfe nach einem
Kontakt mit Quallen:
-
Verlassen sie sofort das Wasser
-
Versuchen sie die noch
anhaftenden Tentakel mit dem Wasser abzuspülen, in dem sie sich gerade
aufgehalten haben. Verwenden sie auf keinen Fall Süßwasser! Das verstärkt die
giftige Wirkung.
-
Spülen sie die betroffenen
Stellen mit Essigwasser oder bestreuen sie sie mit Sand, Salz oder Zucker. Falls
kein Essig zur Hand ist, hilft auch der Saft der Papaya oder Backpulver als
Paste angerührt. Niemals Wasser
oder Alkohol!
-
Schmerzmittel verabreichen
-
Anschließend Kortison- oder
Antihistaminsalbe
-
Bei Schockzuständen sofort
Cortison verabreichen z.B. als Zäpfchen ( Rectodelt 100mg)
Korallen sondern bei Berührung
ebenfalls ein Nesselgift ab, das in tropischen Gewässern zu starken Schmerzen,
schlecht heilenden Wunden, Lähmungen, Muskelkrämpfen, hohem Fieber, Schock ,
Kreislaufkollaps, Atemnot und Herzrhythmusstörungen führen kann. Die
Behandlung erfolgt wie bei Quallen beschrieben.
Ciguatera
Ist die häufigste Form der
Vergiftung durch Verzehr von Meerestieren. Sie kommt vorwiegend in tropischen
und subtropischen Gewässern mit Korallenriffen vor. Auslöser ist das sog.
Ciguatoxin, ein Gift, das von einzelligen Meeresbewohnern gebildet wird. Diese
lagern sich an Tangalgen ab und werden dort von Fischen abgeweidet, die im
Korallenriff leben und reichern sich in diesen an. Von dort gelangt das
Ciguatoxin weiter bis in großen Raubfische und letztlich in den Menschen. Der
Mensch erkrankt wenige Minuten bis einige Stunden nach dem Verzehr von Fischen
in denen das Gift angereichert ist. Cigatoxin ist hitzestabil und wird daher
durch Kochen und Braten nicht zerstört. Die Krankheitssymptome reichen von Übelkeit
mit Durchfall und Erbrechen, bis hin zu neurologischen Symptomen wie Kribbeln
und Taubheitsgefühl, Lähmungserscheinungen, Koordinationsprobleme, Muskel-,
Gelenk- und Kopfschmerzen. Typisch ist auch die Umkehr von Kalt- und
Warmempfinden. Es existiert keine Therapie oder Impfung. Auf den Verzehr von
Rifffischen sollte verzichtet werden.
Malaria
Einfache und einheitliche
Empfehlungen zur Malariavorbeugung sind, durch die sich ständig verändernde
Malariasituation in den Tropen und Subtropen, sowie der wachsenden Anzahl von
Erregerresistenzen zunehmend schwieriger geworden.
Es gibt 2 Formen der
Malariavorbeugung:
Die Entscheidung über das
richtige Malariamedikament muss individuell für den Reisenden getroffen werden.
Dabei spielt das konkrete Reiseziel, sowie die Reisezeit und –dauer, als auch
der Reisestil eine wesentliche Rolle. Eine Impfung steht in absehbarer Zeit
nicht zur Verfügung.
Verhalten im Erkrankungsfall:
Typische Malariasymptome sind
Fieber, Krankheitsgefühl, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost, u.v.m.
Die Inkubationszeit beträgt 7
Tage, die Diagnose erfolgt durch Nachweis der Malariaerreger im Blut.
Jedes
unklare Fieber in den Tropen, auch lange Zeit nach der Rückkehr, ist so lange
malariaverdächtig, bis das Gegenteil bewiesen ist.
Malarianotfallmedikamente sind:
Lariam, Malarone, Resochin ( leider nur noch wenig wirksam), Riamet, Doxycyclin
( eher Prophylaxe) .
Dengue-Fieber
Wird durch Viren verursacht und
ist eine kurzdauernde, sich selbstheilende, fieberhafte Erkrankung mit starken
Muskel- und Gelenkschmerzen, wie bei einem grippalen Infekt. Die Gesamtzahl der
jährlichen Erkrankungen wird auf 30-60 Millionen geschätzt. Das Dengue- Fieber
wird durch Stechmücken übertragen, die sowohl am Tag, als auch in der Nacht
aktiv sind. Die Krankheit tritt
v.a. in den tropischen und gemäßigten Zonen Afrikas, Asiens, Australiens,
Ozeaniens und Nord-und Südamerika auf. Schutz: Mückenabwehr (hautbedeckende Kleidung, Mückennetze,
mückenabweisende Lotionen, Sprays, Räucherspiralen )! Eine Impfung für
Reisende existiert leider noch nicht. Therapie: symptomatisch, Schmerz-und
Fiebermittel.
Dies war ein
kleiner Vorgeschmack auf ihre Reisevorbereitungen.
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