KAUFCHARTER – der gemächliche Weg zur eigenen Blauwasseryacht?

 

Von den Blauwasserexperten und Weltumseglern Hans Schubert und Kerstin Pieper - siehe hier!


Traumzeit

Seit Jahren träumen Claudia (47) und Thomas (55) K. aus Düsseldorf von einer eigenen Yacht. Regelmäßig besuchen Sie alle deutschen Wassersportmessen, nehmen am Blauwasser-Seminar teil, und ihr Bücherregal quillt über von Zeitschriften und Büchern übers Segeln.

Um den Traum vom Leben an Bord eines eigenen Schiffs verwirklichen zu können, haben die beiden bereits eine gehörige Geldsumme beiseite gelegt, und wenn alles nach Plan verläuft, soll es in zehn Jahren nach der Pensionierung von Thomas losgehen. Allerdings wollen die beiden nicht ein ganzes Jahrzehnt warten, bis es endlich soweit ist.

Gibt es nicht eine Möglichkeit bereits jetzt eine Yacht für ausgedehnte Urlaube zu besitzen, sich langsam auf ein Leben an Bord vorzubereiten und in der Zeit bis zum geplanten „Ausstieg“ mit dem Schiff Geld zu verdienen?

Kaufcharter - auch ein Modell für Langfahrtsegler?

In dieser Situation fällt Thomas eine der zahlreichen Annoncen in Segelzeitschriften über Kaufcharter in die Hände.

Nachdem sich die beiden im Internet intensiv mit den verschiedenen Eigner-Modellen vertraut gemacht haben, schießen Thomas und Claudia zahlreiche Gedanken durch den Kopf:

  •  Könnten wir die Zeit bis zum endgültigen Ausstieg in zehn Jahren nicht mit einer Kaufcharter überbrücken?

  • Sollten wir unser Traumschiff nicht bereits jetzt kaufen und jedes Jahr ausgedehnte Urlaube an Bord verbringen?

  • Pflege und Wartung des Boots übernähme der Vercharterer?

  • Darüberhinaus würde sich das Schiff bis zur Pensionierung von Thomas von selbst finanzieren?

Was ist Kaufcharter?

Weltweit sind zehntausende von Schiffen in der sogenannten Kaufcharter. Hinter jeder Charteryacht steht somit ein privater Eigner, welcher sein Schiff einer Charterfirma zur zeitweiligen Vermietung übergibt.

Kaufcharter bedeutet, das ein Eigner nach Absprache mit der Charterfirma sein Schiff bei einer Werft kauft und dem Vercharterer für einen vereinbarten Zeitraum zur Vermietung überläßt.

Der typische Charter-Eigner möchte unbeschwerte Urlaube an Bord der eigenen Yacht genießen, aber

  •  kann pro Jahr maximal ein paar Wochen Zeit aufbringen,

  •  sieht ein ungünstiges Verhältnis zwischen laufenden Kosten und tatsächlicher Nutzung,

  • will sich in seiner Abwesenheit keine Sorgen um sein Schiff machen,

  • lehnt es ab, in seiner kostbaren Freizeit am Schiff zu arbeiten,

  • möchte ohne eigenen Aufwand ein gut gewartetes und jederzeit einsatzbereites Schiff genießen können.

  
Um diese Vorgaben erfüllen zu können, werden in einem ausführlichen Vertrag die Rechte und Pflichten zwischen Eigner und Vercharterer festgelegt:

  •  Wie lange läuft der Vertrag (üblicherweise 3-10 Jahre)?

  •  Wie viele Wochen jährlich kann der Eigner seine Yacht privat nutzen      (üblicherweise 5-12 Wochen jährlich)?

  •  Wie werden die Einnahmen aus der Vercharterung verteilt?

  •  Wer trägt die Kosten für die Betriebskosten der Yacht?

  •  Wer übernimmt die Kosten für Wartung und Reparaturen?

 
Grundsätzlich kommt jeder Schiffstyp für eine Vercharterung in Frage. Üblich sind jedoch Boote mit einer Rumpflänge zwischen 9 und 16 Metern von bekannten Serienherstellern. Besonders gefragt bei Charterkunden sind in den letzten Jahren komfortable Mehrrumpfschiffe in der Größe von 40 bis 50 Fuss.

Aktuell ist eine steigende Nachfrage nach sogenannten Eignerversionen mit mehr Komfort und gehobener Ausstattung festzustellen; die Zeiten in welchen Charterschiffe mit zehn Personen belegt wurden sind weitestgehend vorbei!

Ganz neu ist die Vercharterung größerer Yachten mit professioneller Crew – hierbei könnte ein Investor als Stammbesatzung für sich und seine Frau attraktive Arbeitsplätze auf dem eigenen Schiff schaffen!

Kaufcharter - ein Modell für Fahrtensegler?

Gerade für einen zukünftigen Fahrtensegler kann ein solides Kaufcharter-Modell bei einem renommierten Vercharterer viele Vorteile bieten. So ermöglicht die mehrjährige Vermietung der eigenen Yacht einen frühzeitigen Einstieg in das Leben an Bord, und dies sogar noch während des Berufslebens. 

Während der Laufzeit des Chartervertrags kann der Eigner seine Yacht ausgiebig jedes Jahr für private Urlaube nutzen. Er muss sich weder um so lästige Angelegenheiten wie Versicherung, Liegeplatzkosten, Wartung und Pflege oder die Akquise von Charterkunden kümmern.

Ein weiterer großer Vorteil ist der Wegfall der Mehrwertsteuer während der Laufzeit des Charter-Vertrags. Zum Ende des Vertrags fällt dann lediglich die Mehrwertsteuer zum Zeitwert an, sofern die Yacht weiterhin privat innerhalb der EU genutzt wird.

Entscheidet sich der Eigner jedoch zum Vertragsende für eine Ausreise aus der EU fällt überhaupt keine Mehrwertsteuer an!

Der Hauptvorteil einer soliden Kaufcharter ist jedoch die Erzielung jährlicher Einnahmen. Die Erlöse aus der Vermietung der Yacht können innerhalb von zehn Jahren eine komplette Finanzierung der Yacht ermöglichen!

Was spricht gegen Kaufcharter?

Bei allen Vorteilen für den Eigner einer Charteryacht gibt es natürlich auch Nachteile. Hauptargument vieler möglicher Eigner gegen eine Vercharterung ist die Angst vor übermäßigem Verschleiß der Yacht. 
Diese Angst scheint berechtigt, wird das Boot jedes Jahr für zwanzig Wochen in die Hände fremder Benutzer gegeben. Allerdings gehen die meisten Crews mit gemieteten Schiff sorgfältiger um als man vermuten würde; außerdem wollen die Gäste am Ende der Woche ihre Kaution wieder zurückbekommen. Auch der Vercharterer ist an einem dauerhaft gutem Pflegezustand der Yacht interessiert; schließlich hängt sein Renommee maßgeblich von einer attraktiven Flotte und zufriedenen Kunden und Eignern ab.

Für Eigner, welche nicht bereit sind ihr Traumschiff mit Fremden zu teilen und welche auch niemals den Kauf einer gebrauchten Yacht (mit all ihren Gebrauchsspuren) ins Auge fassen würden, ist eine Kaufcharter sicherlich nicht anzuraten.

Nicht unerwähnt bleiben darf die Tatsache, daß ein Eigner bei der Kaufcharter ein unternehmerisches Risiko trägt. Dies bedeutet, daß die anvisierte jährliche Auslastung des Schiffs schwanken kann und damit die zu erzielenden Einnahmen variieren können. Dies kann im Einzelfall bedeuten, dass z.B. die geplanten jährlichen 20 Charterwochen nicht oder nur mit entsprechenden Preisnachlässen erzielt werden.

Ein seriöses Charterunternehmen wird die voraussichtlichen Einnahmen konservativ kalkulieren, damit es während des Betriebs der Yacht nicht zu unangenehmen Überraschungen kommt.

Ein ebenfalls wichtiger Vertragspunkt ist die Eigentumsfrage. Es muss vertraglich festgelegt sein, daß der Eigner uneingeschränktes Eigentum an seiner Yacht behält und das Schiff dem Vercharterer nur zur Vermietung überlassen wird. Konkret bedeutet dies, daß die Yacht auf den Namen des Eigners registriert wird.

Vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang eine Klausel im Chartervertrag, daß dem Eigner vertraglich die Möglichkeit einer vorzeitigen Kündigung zum Ende einer jeden Chartersaison eingeräumt wird – große Unternehmen bieten ihren Eignern in der Regel diese Flexibilität.

Fazit

Zusammenfassend läßt sich feststellen, dass Tausende von Eignern mit Hilfe der Kaufcharter ihren Traum von einer eigenen Yacht realisiert haben. Vor dem Hintergrund steigender Umsatzzahlen im maritimen Chartergeschäft und der zunehmenden Professionalisierung der Branche, ist ein seriöses Kaufcharter-Modell für einen zukünftigen Fahrtensegler eine finanziell attraktive Alternative zum Privatkauf!

Katamaran „Sympatica“ – Leinen los!

Wie haben sich Claudia und Thomas nach allem Grübeln über die Vor- und Nachteile einer Kaufcharter entschieden?

Nach zahllosen E-Mails und intensiven Gesprächen mit diversen Firmen fiel ihre Wahl auf ein seit Jahren erfolgreich geführtes Charterunternehmen mit Sitz in Süddeutschland. Dieses Familienunternehmen betreibt mehrere Stützpunkte im Mittelmeer und steht in enger Kooperation mit dem deutschen Vertragshändler eines renommierten französischen Katamaran-Herstellers.

Sie haben sich für einen modernen 40-Fuss Katamaran in der Drei-Kabinenversion („Eignerversion“) stationiert im Mittelmeer entschieden.

Bereits in der nächsten Saison werden die beiden ihren ersten ausgedehnten Segelurlaub an Bord ihres werftneuen Katamarans „Sympatica“ verbringen und sich langsam auf ein Leben an Bord der eigenen Yacht vorbereiten. Vor und nach ihren jährlichen Segelurlauben wird ihr Schiff Geld verdienen und sich bis zur Pensionierung von Thomas vollständig abbezahlt haben.

Hinweise zu den Autoren:

Hans Schubert und Kerstin Pieper haben mit ihrem Katamaran „Cinderella“ zehn Jahre lang erfolgreich die Welt umsegelt. Nach dem Verkauf ihres Schiffs haben Sie die Firma KPYM Yacht Management (www.kpym.de) gegründet.

Zukünftige Fahrtensegler können sich von Kerstin und Hans in allen Fragen rund um ihre Yacht kompetent und unabhängig beraten lassen (pieperkerstin@gmx.de).  

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