Ich dachte an eine der schönsten und aufregendsten Manöverbeschreibungen in der Segelliteratur, in der ein französischer Yachtmann beschreibt, wie er vor dem Pass von Takaroa, einem Atoll 350 Seemeilen westlich von uns, steht und sich schließlich nach innerem Kampf entschließt, doch unter Segel einzulaufen. Der Autor ist, wie könnte es anders sein, Bernard Moitessier:
»Noch mal wenden, Francoise!«
Diese Durchfahrt benimmt sich wie ein Liebhaber, man muss sofort heran und das Stillwasser ausnutzen ... oder sich gleich losreißen und sich frei von den Tuamotus den Schweiß von der Stirn wischen. Aber ich habe diese kristallklare Lagune in ihrer leuchtenden Pracht von oben aus dem Mast gesehen ...
»Francoise, wir gehen rein ... bleib klar bei Besanschot... pass gut auf. Jetzt geht 's los!« ...
»Francoise... wir sind drin... pass doll auf am Besan!« Und... husch ... geht 's mit sieben Knoten, die Nerven zum Zerspringen gespannt, alle fünf Sinne dicht unter der Haut, plus dem sechsten, der nun erwacht ... Ich segele, seit ich ein Knirps war, aber noch nie ist beim Handhaben eines Segelschiffes so viel auf mich eingestürmt. Kein Einlaufen nachts, kein noch so gut gelungenes, technisch einwandfreies Anlegen an der Pier unter Segeln zwischen zwei Booten, nichts, was ich bisher erlebt habe, kommt diesem Hineinjagen unter Segeln in die Durchfahrt meines ersten Atolls an Erlebnisstärke auch nur nahe. An Backbord und Steuerbord ziehen die Korallen in der Wasseroberfläche mit atemberaubender Geschwindigkeit vorbei, grün, braun und gelb grün, rot und schwarz schimmernd, zwischen all dem kleine Katzenpfoten an der Wasseroberfläche infolge eines ganz leicht mitlaufenden Stromes. In dieses Kleinod aus Licht ist die Durchfahrt eingefasst, dieser lange hellgrüne Einschnitt, gepflastert mit bunten Flecken, die braun werden, wenn die Korallen höher steigen und einen Wirbel bilden, durch den wir hindurchschießen.
Ich lege hart Ruder, mal nach der einen, mal nach der anderen Seite, und Francoise fiert die Besanschot und holt wieder dicht, fiert und holt. In diesem Augenblick leben wir mit Lichtgeschwindigkeit.
»Klar zum Halsen!«
Noch 50 Meter vor dem harten Abfallen nach Backbord zum Einlaufen ins freie Wasser; man sieht den Farbunterschied sehr deutlich, welcher die Biegung um einen rechten Winkel anzeigt... noch 50 Meter... der große Wirbel von Bluche... er sieht nicht böse aus... wir haben ja Stillwasser... oder doch beinahe ... JOSHUA saust... noch nie bin ich so eins gewesen mit meinem Schiff ... und hoppla ... wir sind im Blau der Lagune, fast hat es uns die Sprache verschlagen, und doch reden wir davon, dass wir unser ganzes Leben in den Tuamotus bleiben wollen, um den Zauber dieser Durchfahrten wischen den lichtumflossenen Korallenbänken wieder zu erleben, in denen das ganze Atoll wie ein reiner Kristall verdichtet, was Segeln eigentlich bedeutet... Die Durchfahrten nur unter Segel... dieses Licht um das Schiff ... diese gewaltige elektrische Entladung, die einem ans Herz greift und einen ohne loszulassen bis zur Einfahrt in die grüne und blaue Lagune leitet, diese Empfindung, man habe das Vollkommene gestreift...
»Bernard, du bist zu dicht am Gelben... man wird aufbrummen!«
»Nein ...du wirst sehen... das geht...!«
Man kneift auf Deubel komm raus... kratzt vielleicht im Vorbeieilen einen Seeigel ab... aber ohne zu berühren! Francoise beteuert, wir hätten berührt — üble Verleumdung!...
Und auf einmal legt sich die in den vergangenen 24 Stunden aufgestaute Spannung mit ihrem ganzen Gewicht schwer auf uns. Unsere vor Müdigkeit brennenden Augen schließen sich, und wir schlafen, schlafen, schlafen und wachen erst spät in der Nacht auf Der Südwest-Wind, der zugelegt hat, zieht langgezogene Seufzer aus dem Rigg-, der Regen prasselt auf das Deck, es sind drei Meter Wasser unter dem Kiel; trotzdem könnte man glauben, wir lägen trocken, so still ist alles. Mamma mia... hier ist gut warten, bis der Passat wiederkommt. Betet für die armen Kerle, die Ausguck halten müssen nach Riffen an der Wasseroberfläche der Tuamotus, den Bauch voll Angst..."
Nein, nein, auf der SARITA können wir uns auf unsere Segelkünste nicht verlassen, schon deshalb, weil wir mit zwei bis drei Windstärken viel zu wenig Geschwindigkeit erreichen, um gegen den starken Strom, auch wenn es ruhiger wird, anzukommen. Hinzu kommt: Die JOSHUA war 12 Meter lang, also viel wendiger als unsere 16 Meter lange SARITA. Außerdem ist der Pass von Takaroa, den wir mit unserer THALASSA II schon einmal abgesegelt sind, breit wie ein riesiger Fluss. Dagegen ist der Pass vor uns ein schmaler reißender Gebirgsbach — klein und bissig!
Unschlüssig motorten wir auf und ab, wir hatten ja noch den ganzen Tag vor uns. Immer und immer wieder studierte ich die Karte vom Pass. Wir durften auf keinen Fall einfach geradeaus durchstechen. Wenn die Kirche querab wäre, dann müssten wir langsam nach steuerbord eindrehen, denn genau voraus lauerte der Korallenkopf, der die Einfahrt beherrschte. Ich blickte immer und immer wieder in die Karte, versuchte mir das Bild vom Riffdurchbruch einzuprägen, lernte die Karte fast auswendig, denn wenn es einmal losginge, wenn wir im reißenden Pass wären, bliebe keine Zeit, terrestrische Navigation zu machen. Es würde sein wie bei einem Flugzeug im Landeanflug, da muss der Pilot auch die wichtigen Daten auswendig wissen.
Da sah ich im Fernglas ein Speedboot im Schwell vor dem Pass dümpeln, um es genau zu sagen: Es wurde von einem Bug auf den anderen geworfen, dass uns Angst und bange wurde. Ein paar Gestalten waren am Heck beschäftigt. Das war ein gutes Zeichen, denn sie mussten durch den Pass nach draußen gekommen sein. Wir motorten zu ihnen hinüber und versuchten ein Gespräch zu beginnen, aber sie bedeuteten uns, dass sie einen großen Fisch an der Angel und deshalb jetzt für uns keine Zeit hätten. Typisch Polynesier: Das Fischen geht ihnen über alles, das muss man verstehen.
Nach einer halben Stunde hatten sie offensichtlich ihren Fisch an Bord. Nach der Art des Schleppangelns zu schließen, mussten sie auf der Jagd nach einem Thun oder Tazar sein. Sie motorten auf uns zu, und wir versuchten ihnen klarzumachen, dass wir einen Lotsen bräuchten: „Du Pilot?“
Sie kapieren und manövrieren im Schwell ihr Speedboot mit dem riesigen Außenborder ans Heck der SARITA heran. Das war seemännische Cleverness. Wenn der starke Schwell das Speedboot hochhob und zur Seite rutschen ließ, dann sauste es deshalb nicht gegen unsere Bordwand, sondern ein paar Zentimeter am Heck vorbei. Dann legte der Mann am Rad den Gashebel nach vorne, und die paar hundert Pferdestärken des Außenborders ließen das Speedboot fast auf der Stelle drehen, bis der Bug wieder einen Meter neben dem Spiegel der SARITA war. Die konnten mit ihrem Schiff umgehen, man spürte, wie sie die Bewegung der See vorausahnten! So etwas lässt sich nicht lernen, das bekommt man in die Wiege gelegt, aber nur, wenn man in der Südsee aufwächst, die ersten Meter im Leben nicht läuft, sondern schwimmt .
Nach dem dritten Kreis, gerade bevor die beiden Schiffe zusammenknallen, springt ein dunkelhäutiger Polynesier in Badehose mit sonnengegerbtem Gesicht barfuß an Deck und klopft sich an die Brust: „Nom Jean, I Captain“. Mehr Englisch ist nicht. Und ehe ich mich versehen kann, hat er das riesige Rad der SARITA in der Hand und dreht den Bug zum schäumenden Pass Fafameru. Wenn das nur gutgeht! Wir verlassen uns voll auf unsere angeschlagene Maschine. Der Drehzahlmesser steht genau auf „1800“. Kraftreserven haben wir keine. Hoffentlich schnurrt sie weiter, auch wenn der gigantische Schwell im Pass gegen den schweren Bug der SARITA arbeitet. Die Segel wären klar zum Ausrollen, aber wir haben fast keinen Wind. Gerhard meldet vom Vorschiff: „Alle Anker klar zum Fallen!“
Unter uns geht die Wasserfarbe schnell vom tiefen Dunkelblau des Pazifiks in ein leuchtendes Aquarellblau über. Unser Lotse Jean schaut konzentriert in die Lagune hinein, die keine dreihundert Meter vor uns liegt, der Pass ist vielleicht achtzig Meter breit, aber knapp neben uns können wir schon den Grund sehen, der steil aufsteigt. Zu steil, denn die SARITA läuft keinen geraden Kurs, sondern tanzt, ein Spielball im reißenden Strom, von der einen zur anderen Seite des Fahrwassers. Jetzt kommt das, was wir alle befürchtet haben: Jean greift zum Gashebel und möchte ihn nach vorne schieben: „Accelerant, accelerant...“ ruft er mit sorgenvoller Stimme. Mindestens drei von uns fallen ihm in den Arm, um ihn am Stoppen der Maschine zu hindern. Fragend starrt er uns an: „Maschine kaputt, fini, Finish, not o.k. ...“, schreien wir durcheinander und versuchen ein möglichst erschrockenes Gesicht zu machen. Was uns leicht gelingt. Jean ist Seemann wie alle Polynesier. Er pfeift von hinten das Motorboot seiner Freunde heran, dann folgen ein paar schnarrende Worte, und schon haben die Fischer Fender ausgebracht und Leinen in der Hand, um uns notfalls durch den engen Pass und das schäumende Wasser zu bugsieren.
Unendlich langsam wandern die Korallenköpfe unter uns, die Palmen am Ufer an uns vorbei nach achtern. Das Wasser um uns herum quirlt, rauscht, ja kocht. Plötzlich torkelt die SARITA nicht mehr, sondern wird kursstabil. Jean lacht, nimmt den Gashebel leicht zurück, bedeutet seinen Freunden mit einem Pfiff, dass er wieder zurücksteigen möchte in sein Boot mit dem mächtigen Außenborder, und schon steht er auf dem Bug des Speedbootes. Mit der ausgestreckten Hand deutet er in die smaragdgrüne Lagune auf eine große rostbraune Muring. Dann schiebt er den Ganghebel in seinem Steuerstand vor, der Bug seines Bootes hebt sich, bevor das Boot in die Gleitfahrt übergeht, und schon schießt es durch den Pass nach draußen. Alle winken zu uns rüber. Es bleibt uns keine Zeit zu danken — Thun und Tazar, draußen vor dem Pass, gehen unseren Helfern vor.
Ein Stein ist uns vom Herzen gefallen. Wer weiß, ob wir es gewagt hätten, in die Lagune von Amanu ohne die Hilfe dieser braunen Burschen einzulaufen. Sicher hat es ihnen Spaß gemacht, zu helfen. Sie warten nicht einmal eine Belohnung in Form eines Besuches bei uns an Bord ab. Aber sie würden schon noch kommen, wenn wir an unserem Liegeplatz vor dem Dorf festgemacht haben. Zunächst aber wollten wir uns im kleinen Dorf umsehen.
Polynesien ist ein Paradies, und dort gibt es keine bösen Menschen! Das heißt aber nicht, dass in Polynesien beispielsweise nicht geklaut wird. Von der THALASSA II wurden ein Fahrrad, das Rigg für den Windsurfer, unzählige Kassetten und so fort „entliehen“. Polynesier stehlen nicht, sie haben nur andere Eigentumsbegriffe als Europäer. Schon der große Entdecker der Menschheitsgeschichte, nämlich James Cook, musste diese Erfahrung machen, obwohl er von den Polynesiern wie ein Halbgott verehrt wurde. Nur einmal wurde er böse, als ausgerechnet ein wichtiges Messinstrument, mit dem der Meridiandurchgang der Venus in Tahiti festgestellt werden sollte, einige Tage vor dem wichtigen Ereignis „abhanden“ gekommen war. James Cook, der große Menschenfreund, ließ einige Stammeshäuptlinge als Geiseln nehmen, um das Instrument herauszupressen. Verständlich sein Unmut, denn schließlich hatte er die ganze Expedition um die halbe Welt nur unternommen, weil sich die Wissenschaft wichtigste astronomische Erkenntnisse aus der Venusmessung in Tahiti versprochen hatte.
Aber Wegelagerer oder Betrüger gibt es unter den Einheimischen nicht. Im Gegenteil, uns haben die Polynesier immer durch ihre ungewöhnliche Herzensgüte beeindruckt. Hatte sich das geändert?
Gäste im Südseeparadies
Die riesige Muring auf hellblauem Wasser enthob uns der Sorge, auf 20 Meter Wassertiefe ankern zu müssen. Mit der langen Festmacherleine vertäuten wir die SARITA an der Tonne, deren rostige Kette senkrecht in die Tiefe hing. Achtern brachten wir mit dem Schlauchboot einen Anker an einer langen Trosse aus, um beim Schwojen nicht mit dem Bug an das Eisen zu rumpeln. Die Muring sah nach einer Tonne für ein Wasserflugzeug aus. Bis vor 30 Jahren verkehrten in Polynesien häufig Flugboote, denn das ruhige Wasser in den meisten Lagunen ist wie geschaffen, um dort spezielle Flugzeuge zu landen. Inzwischen sind die Wasserflugzeuge verschwunden. Einige Motus, selbst auf der schmalsten Insel, haben eine Piste, auf denen die Turboprops aus Tahiti landen können. An den Murings hängen die Kopraschoner, wenn sie monatlich die Inseln aufsuchen, um diese mit dem Notwendigsten zu versorgen.
Mit dem Beiboot fuhren wir rüber ins Dorf, nur 100 Meter weit. Dort, wo das Wasser flach wurde und wir den Außenborder hochholen mussten, lagen die Sperrholzboote der Einheimischen. Wo waren die Auslegerboote der vergangenen Jahre? Jetzt sah man nur Speedboote mit riesigen Außenbordern dran. 100 Pferdestärken waren die untere Grenze. Das war neu, denn früher gehörte der Außenborder zu den Luxusartikeln einer Familie. Und wenn sich eine Familie einen „Mercury“ leisten konnte, dann höchstens von 10 oder 15 PS. Die Frauen, die sich zu uns auf eine Bank gesetzt hatten, gaben das Stichwort: „Black Pearls“. Dies waren ungefähr die einzigen Worte, die in Englisch gesprochen wurden.
Nach den ersten Minuten wurde uns klar, dass die schwarze Perle das Südseeparadies nicht zerstört, aber verändert hat, möglicherweise sogar zum Vorteil. Wer weiß das schon? Bevor dieser Reichtum in den Lagunen entdeckt wurde, gingen die Männer in den Dörfern, ich drücke es mal richtig schön deutsch aus, „keiner geregelten Beschäftigung nach“, das heißt, sie lebten glücklich und zufrieden in den Tag hinein. Für viele hat sich das mit den Perlenfarmen grundlegend geändert: Sie haben Arbeit. Ob das aber ein Segen für die Leute auf den Motus ist, wage ich zu bezweifeln. Denn ihr Leben hat sich dadurch nicht besonders geändert, bis auf die Tatsache, dass sie jetzt mit ihren Speedbooten mit 60 oder 70 Stundenkilometern über die Lagune zu den Perlenfarmen brausen und vielleicht in ihrer Freizeit effektiver die großen Fische vor dem Pass herausholen können.
Perlen wurden in den Tuamotus schon immer gefunden. Im Fleisch der Perlmutter („Mother of Pearl“) bilden sie sich um einen eingedrungenen Fremdkörper, und sie wurden gelegentlich als Zufallsfunde entdeckt. Um die Jahrhundertwende begann man in Polynesien, systematisch nach Perlen zu suchen. Es war ein mühseliges Geschäft. Von den Insulanerinnen wurden die Muscheln an die Oberfläche geholt, oft aus 30 Meter Tiefe und ohne Geräte. Tonnen von Muscheln mussten oft geschlachtet werden, um eine Perle, eine „echte“ Perle, zu finden. Heute ist es fast unvorstellbar, welche aggressiven Eingriffe in die Natur notwendig waren, bis eine ganze Kette von weißgrau glänzenden Perlen einen Frauenhals zieren konnte.
Kein anderer hat die Abenteurerwelt der Schatzsucher im grünen Wasser der Lagunen so spannend beschrieben wie Jack London. Die Mixturen für seine Südseegeschichten waren fast immer dieselben: Der Fund des Lebens für einen armen Polynesier in Form einer riesigen Perle, der Hai, der sich am Ende den Bösewicht des Dorfes holt, der weiße Kaufmann, der sich und seine Seele im Rum ertränkt und schließlich der Hurrikan, der das Dorf auf dem Motu überschwemmt und die Einwohner in die Palmen zwingt. Jack Londons Geschichten sind echt.
Als Carla und ich 1972 zu einem anderen Motu, nämlich Manihi, segelten, waren wir auf die Anfänge der Perlenzucht in den Tuamotus gestoßen. In einer der wenigen Hütten von Manihi hatten wir einen Japaner getroffen, der sogar fließend Deutsch sprach. Er war als Angestellter eines französischen Syndikats nach Manihi gekommen, um dort die Möglichkeiten der Perlenzucht zu erforschen. Er war, wie er uns erzählte, ein Mitarbeiter jenes legendären Japaners Mikimotu gewesen, der als Erfinder der Zuchtperle gilt. Nach dem gemeinsamen Abendessen in seiner Hütte hatte er eine kleine Schachtel herausgeholt und uns ein paar mickrige gelbliche Perlen gezeigt — die ersten Zuchterfolge. Eine zeitraubende Arbeit, wie er uns erklärte, denn eine Perlmutter benötigt nach der gewaltsamen „Impfung“ mit einem Fremdkörper drei Jahre, um eine Perle hervorzubringen. Es ist auch möglich, dass keine Perle wächst. Mit glänzenden Augen hatte der japanische Wissenschaftler von seinem Traum erzählt, nämlich von makellos runden Perlen bis zu einem Durchmesser von 17 Millimetern und farblich bis zu dunkelgrün. Er hatte vor 25 Jahren solche Zuchtperlen für durchaus möglich gehalten, wenn man als Fremdkörper ein ganz bestimmtes Material benutzt, nämlich ein Perlmuttkorn von Muscheln aus dem Mündungsgebiet des Mississippi.
Der Japaner, dessen Namen ich vergessen habe, hat sein Ziel erreicht. Aber wollte er, dass nun auf nahezu allen Motus die Jagd auf diese dunkelgrünen Kugeln eröffnet ist?

Wir versuchten mit den Frauen, vor allem mit Hilfe unserer Hände, ein Gespräch in Gang zu bringen. Ja, Yachten kommen schon mal her, im Jahr zwei oder drei. Eine deutsche sei auch schon mal dagewesen. Wann? Daran könnten sie sich nicht mehr erinnern. Ein älterer Mann kam mit einem verrosteten Fahrrad den staubigen Weg heruntergeradelt. Seine Finger hielten den Lenker und gleichzeitig vier Flaschen Cola umklammert. Er stoppte, klopfte sich an die Brust und bedeutete uns, dass er der Bürgermeister sei. Jedem von uns reichte er eine eiskalte Cola, eine Kostbarkeit an einem Platz, wo Kälte mit Petroleum oder einem Dieselmotor erzeugt werden muss. Artig baten wir den Chef des Dorfes um die Erlaubnis, sein Dorf besichtigen zu dürfen. Er strahlte. Polynesier sind bei aller Herzlichkeit auch höfliche oder besser gesagt „herzensgebildete“ Menschen.
Sonja, Ulli, Carla und ich spazierten durchs Dorf. Wir schlenderten die staubigen Wege entlang. Eine dicke Polynesierin, die ein paar Worte Englisch konnte, versuchte mit uns ins Gespräch zu kommen. Stolz erzählte Maria uns, dass ihr Vater aus Takaroa und ihre Mutter von hier sei. Auf unsere Frage, ob sie sich an unsere THALASSA II erinnern könne, begann sie zu strahlen: „Ah, Yacht THALASSA!“ Wir kamen an der Schule vorbei. Aus den geöffneten Fenstern hörten wir den Singsang von Kinderstimmen und die strenge Stimme des Lehrers. Überall lagen Hunde, dösten im Schatten einer Palme oder dichten Gestrüpps. Zu viele Hunde! Das Dorf konnte nicht mehr als hundert Einwohner haben, die riesige Anzahl der Vierbeiner passte dazu nicht. Vorsichtig fragte ich unsere Begleiterin, ob sie Hunde essen würden. Energisch schüttelt die Frau ihren Kopf und stößt hervor: „Chinese, only Chinese!“

Wir kamen zur Kirche mit dem roten Dach, das uns den Weg zum Pass wies. Daneben standen noch zwei Kirchen. Dabei war das Dorf nur hundert Meter breit, so breit wie das Riff ist. Es wäre
aber falsch, aus der Zahl der Kirchen auf die Gläubigkeit der Menschen von Amanu zu schließen. Hinter den Kirchen betraten wir die dazugehörigen Friedhöfe. Die Gräber waren ungepflegt. Auf manchem Grabstein war ein Foto, auf dem der Verstorbene abgebildet war. Junge, gutaussehende Männer waren darunter. Manche Grabsteine waren umgestürzt, obwohl das Todesdatum nicht besonders lange zurücklag. Mich überraschte es nicht, dass die Friedhöfe so verwahrlost waren, obwohl die Angehörigen nur ein paar Meter von den Gräbern entfernt wohnten. In der Südsee verstehen es die Menschen wie nirgendwo anders, nur für den Augenblick zu leben. Wir Europäer sind hierzu im allgemeinen unfähig. Wir versuchen, unser zukünftiges Leben fahrplanmäßig in den Griff zu bekommen. „Lebensplanung“ nennen wir es, wenn wir dem Schicksal Vorschriften machen. Dabei vergessen wir, dass es manchmal an winzigen Zufällen hängt, wie unsere Zukunft wirklich verläuft. Der Polynesier macht sich hierüber wenig Gedanken und lebt damit viel unbeschwerter, er blickt nicht wehmütig in die Vergangenheit zurück. Das sieht man am Zustand der Friedhöfe.

Geschäfte oder gar eine Hütte, die man „Restaurant“ nennen konnte, gab es auf der Insel nicht. Eine riesige Antenne mit acht Querstangen (der Fachmann würde es einen „Acht-Element-Beam“ nennen) vor einem steinernen Haus zeigte, dass es hier immerhin ein Postamt gab. Das war der Draht zur Außenwelt. Freilich, einen Arzt hätte man damit nicht anrufen können. Im akuten Krankheitsfall müsste der Patient mit einem der schnellen Flitzer mit den riesigen Außenbordern nach Hao über das offene Meer gebracht werden. Dort bestünde dann die Möglichkeit, den Kranken mit einem Militärflugzeug ins Krankenhaus nach Papeete zu bringen, 1000 Kilometer weit.
Über die paar Wege im Dorf spannten sich Elektrodrähte, denn auf Amanu gab es seit kurzem Elektrizität. Das hörte man, denn 50 Meter vom Friedhof entfernt ratterte es aus dem kleinen Haus heraus. Ulli und ich öffneten die Tür und standen vor zwei Generatoren. Einer war in Betrieb, und sein Gebrumm war im ganzen Dorf ununterbrochen zu hören. Auf den Typenschildern lasen wir „Magirus Deutz“ und „220 Volt“, ganz wie zu Hause in Europa.
Obwohl auch bei uns Elektrizität hauptsächlich auf die gleiche Weise produziert wird, faszinieren mich diese kleinen Generatoren, denn hier wird sichtbar, wieviel Energie verloren geht, ja wörtlich in die Luft gepufft wird, damit ein paar Glühbirnen zum Leuchten gebracht oder ein paar Flaschen Bier gekühlt werden können. Dafür wird der Treibstoff für die Generatoren wahrscheinlich irgendwo in Persien aus dem Boden geholt, in Frankreich raffiniert und dann per Schiff bis nach Polynesien, genauer nach Tahiti, gebracht, wo er dann im Hafen von Papeete in eines der kleinen Versorgungsschiffe umgeladen wird, die anschließend den Diesel in Blechfässern nach Amanu bringen. Warum wird der Strom nicht mit Solarzellen oder, wie zum Beispiel in Norddeutschland, mit Windgeneratoren erzeugt?
Davon ist weit und breit nichts zu sehen, obwohl in Amanu ein idealer Platz für Solarpanels oder Windmühlen wäre. Der Passatwind bläst fast unentwegt, schläft nicht einmal nachts ein, und die Sonne scheint jedenfalls viel länger und intensiver als zum Beispiel in Europa. Das zeigt das ganze Dilemma mit der „natürlichen“ Wind- und Sonnenenergie auf. Die Erzeugung ist nicht das Problem, es ist die technische Unfähigkeit des Menschen, die so erzeugte Elektrizität zu „lagern“ und auf Abruf bereitzuhalten. Der Generator dagegen startet automatisch, wenn hundert Meter weiter der Bürgermeister die paar Birnen für die Straßenbeleuchtung anknipst.
Zurück an Bord wollten wir die Umgebung unseres Liegeplatzes unter Wasser erkunden. Beim Ankern in Korallengewässern ist es ein Muss, das Manöver auch durch die Tauchmaske zu beobachten. Denn nur wenn ich den Kopf unter Wasser stecke, kann ich genau sehen, ob der Anker auf Sand zwischen den Korallenköpfen liegt oder ob er nur in Fächerkorallen verkantet ist und beim ersten Zug auf die Kette die Korallen, immerhin Lebewesen, zerstört und — nebenbei — auch die Yacht nicht mehr sicher hält. In manchen Gegenden, so in den USA, beginnt man, mit Gesetzesvorschriften das Ankern über den Korallen zu verbieten. Zu sehr hat die Natur schon durch die zahlreichen Yachten Schaden genommen. In den Tuamotus ist das zwar auf Grund der wenigen Yachten in diesem riesigen Gebiet nicht so schnell zu befürchten, doch ist es sicher besser, rechtzeitig dem Menschen und seinem Zerstörungsdrang vorzubeugen.
Unser Warpanker, der uns nur von der rostigen Tonne freihalten sollte, lag gut, solange kaum Wind wehte. Der Passat war ausnahmsweise eingeschlafen. Am nächsten Tag lagen wir immer noch gut, denn der Wind hatte gedreht, er kam direkt aus Westen. Nachdem wir unmittelbar hinter dem Pass auf der Westseite von Amanu lagen, schützte uns die Insel, das Riff mit den hohen Palmen gegen Seegang und Wind. Für diese Jahreszeit war eine Passatstörung nicht normal, aber unter dem weltweiten Einfluss von El Nino war das Wetter nirgendwo mehr „normal“. Wir machten uns wenig Gedanken, denn der „richtige“ Passat hätte uns den schönen Ankerplatz vor dem Dorf vermiesen können. Schließlich hat der Passat die ganze Lagune vor sich, wo er über zehn Kilometer zwar keinen riesigen Seegang aufbauen, doch bei möglichen sechs Windstärken schon recht ungemütlich werden kann.
Am nächsten Tag brachten wir Pampelmusen ans Land, um den Leuten dort eine Freude zu machen. Wir schlenderten wieder durchs Dorf. Maria, die Frau aus Takaroa, schob ihr Fahrrad neben uns her. Als wir an einem kleinen Haus, offensichtlich ihrem Zuhause, vorbeikamen, bedeutete sie uns, einen Moment zu warten. Kurze Zeit später brachte sie eine Handvoll Muschelketten und hängte jedem von uns eins dieser kunstvollen Schmuckstücke, gefertigt aus Hunderten von Monetas (Geldmuscheln), um. Ihr starrer Blick hatte sich in ein gütiges Lächeln verwandelt.
Welcher Pass ist gefährlicher?
Wir kamen zum Pass. Sein Anblick ließ uns erstarren. Jetzt sahen wir, warum wir ihn von draußen bei der Annäherung an das Motu nicht erkannt hatten. Er toste wie ein Wasserfall. Quer über der Stelle, wo die Einfahrt sein sollte, stand eine weiße Wand von fliegendem Wasser, dichtem Schaum und Gischt, zwei bis drei Meter hoch. Es schauderte mich bei dem Gedanken, hier mit der Yacht durchzumüssen. Unmöglich, mit unserer lahmen Maschine ohnehin nicht! Jetzt wurde uns klar, dass unser kleines Südseeparadies Amanu schnell zum Gefängnis werden könnte. Denn unter diesen Umständen war an ein Absegeln gar nicht zu denken. Das Gefühl, nicht jederzeit weitersegeln zu können, bereitete Unbehagen. Wann konnten wir auslaufen? Das hing allein vom Pass ab, er würde unsere Planung bestimmen.
Wir gingen zum Bürgermeister und versuchten radebrechend rauszukriegen, wann der Pass passierbar sein würde. Aber er sah uns nur verständnislos an. Hielt er etwa den Pass, so wie er jetzt war, für ungefährlich? Das konnte wohl nicht sein. „Dangereux?“ fragten wir mehrmals, immer lauter werdend. Aber immer wieder schüttelte der Polynesier den Kopf. Er fragte uns nach unserem Ziel: „Makemo!“
Da wiegte er bedächtig den Kopf und murmelte: „Tres dangereux!“ Du liebe Güte, das konnte ja heiter werden! Aber eines war klar: So wie sich der Pass jetzt zeigte, war an ein Absegeln aus Amanu gar nicht zu denken. Verzweifelt versuchten wir in Erfahrung zu bringen, wer hier ein paar Worte Englisch sprechen könnte. „Der „Lehrer“, meinte der Bürgermeister, und er rief einem anderen Mann etwas zu, was wir natürlich wieder nicht verstanden. Der Mann nickte, ging um die Ecke, und bald hörten wir einen Motor starten — und tatsächlich, da bog ein kleiner „Iveco“-Laster um die Ecke. Noch nie in meinem Leben hatte ich eine solche Rostlaube gesehen. Ich musste unwillkürlich an meinen Beruf, Verkehrsrichter, und an meine Moralpredigten an die kleinen Verkehrssünder wegen der vergessenen TÜV-Untersuchung denken. Doch: andere Länder, andere Sitten. Schließlich bestand der Straßenverkehr in Amanu aus einem einzigen Weg von hundert Metern Länge und einem Auto. Stolz lud uns der Bürgermeister ein, einzusteigen. Er rutschte auf den Fahrersitz und startete den Motor mit einem Klingelknopf, der mit Klebeband am Armaturenbrett befestigt war. Ulli lachte, denn auch er musste sicher an seinen Beruf zu Hause denken. Dort beschäftigte er sich in der Entwicklungsabteilung von Mercedes mit hochkomplizierten Verbesserungen an Airbags. Nein, so etwas brauchten wir in Amanu nicht, denn hier konnte es höchstens zu einem Zusammenstoß mit einem Schwein oder einem der vielen Hunde kommen, die bellend hinter uns herjagten.
Erwartungsgemäß war die Fahrt schon nach wenigen Metern zu Ende, und der Bürgermeister ließ uns stolz vor der Schule aussteigen. Ein strahlend-freundlicher junger Mann, vielleicht 25 Jahre alt, kam heraus und stellte sich in leidlichem Englisch als der Lehrer vor. Er sei von Amanu, habe in Papeete studiert und jetzt der einzige Lehrer hier. Seine braunen Schulkinder lugten mit ihren dunklen Augen scheu um die Ecke. Es schien, als seien sie ungeduldig wegen der Unterbrechung des Unterrichts. Schnell konnten wir ihm klarmachen, dass wir uns wegen des Passes sorgen würden. Er befragte einen älteren Polynesier, der beim Bürgermeister stand, und übersetzte: „Morgen um acht Uhr ist eine gute Zeit zum Auslaufen!“

Ich schlief schlecht. Irgendwie fühlte ich mich in der Falle. Der Pass hatte heute auf mich einen so bösartigen Eindruck gemacht, dass ich, ja, das ist der richtige Ausdruck, „Angst“ vor ihm hatte. Alles wäre nicht so schlimm gewesen, wenn wir die volle Kraft der Maschine gehabt hätten, ja, wenn wir uns sicher auf sie hätten verlassen können. Denn wer garantierte uns, dass der Yanmar nicht schon mal bei 1600 Umdrehungen seinen Geist aufgibt. Mir fiel ein Ausdruck ein, den ich schon in vielen Veröffentlichungen über die Segelkunst gelesen hatte: „Schließlich sind wir ein Segelschiff!“ Diese Formulierung gefällt mir nicht. Sie suggeriert, dass eine Segelyacht unter Segel alles kann, ja, dass sie unter Segel immer mehr leistet, als mit der Maschine möglich ist. Hierbei wird meist vergessen, dass zu Zeiten, als noch keine Maschine eine Segelyacht notfalls hätte antreiben können, manche Manöver eben undurchführbar waren. Größere Rahsegler konnten überhaupt keine Anlegemanöver an einem Steg fahren, konnten von manchen Ankerplätzen nicht mal absegeln. Die alten Segelschiffskapitäne wussten schon, was sie taten, wenn sie sich von ihren Beibooten bei Flaute aus der Bucht hinausschleppen ließen, um erst im freien Seeraum die Segel zu setzen. Und außerdem — wie viele Segelschiffe sind denn verloren gegangen, weil sie hilflos mangels Wind auf ein Riff getrieben wurden oder auch, weil es ihnen mit ihren erbärmlichen Amwind-Eigenschaften nicht gelungen ist, sich bei Sturm von der Leeküste freizukreuzen? Die großen Schiffsfriedhöfe der Welt, an der englischen Südküste oder an der Nordküste der Staateninsel, können ein Lied davon singen. Am Ufer der Staateninsel waren um die Jahrhundertwende eigene Camps mit Lebensmittelvorräten eingerichtet, so regelmäßig strandeten dort die Rahsegler, die das Kap Hoorn runden wollten. Selbst für viel Geld wäre ich mit der SARITA Kurt Eckers nicht durch den Pass von Amanu hinausgesegelt.
Wir standen um sechs Uhr auf, um ja zwei Stunden später pünktlich am Pass zu sein. Bis der Warpanker mit dem Beiboot aufgeholt sein würde, hätte viel Zeit vergehen können. In Korallengewässern glaube man besser nicht an ein komplikationsloses Ankermanöver. Allzu leicht verhängt sich die Ankerleine um die Korallenköpfe. Dann ist Tauchen angesagt. Um sieben Uhr motorte Gerhard mit dem Schlauchboot zum Pass. Kurze Zeit später meldete er: „Heute können wir nicht auslaufen, der Pass schaut zu gefährlich aus!“
Das gab es doch nicht! Wenn die Einheimischen uns diesen Zeitpunkt genannt haben, dann muss es sich um die günstigste Zeit gehandelt haben. Wann kommen wir denn sonst aus Amanu raus?

Plötzlich sah ich unser Traumziel Amanu nicht mehr als Paradies, sondern nur noch als Gefängnis an. Dieser verdammte Motor!
Ulli und ich fuhren kurze Zeit darauf nochmals zum Pass. Wir fanden ihn jetzt ganz friedlich. Man hatte zwar das Gefühl, an einem Fluss zu stehen, so schnell floss das Wasser aufs offene Meer hinaus, doch das bösartige Weiß war nicht mehr zu sehen. Auch eine schwache Maschine hatte bei dieser gleichmäßigen Wasserbewegung nur die Aufgabe, der Yacht so viel Fahrt durch das Wasser zu verleihen, dass genügend Ruder im Schiff sein würde. Wenn wir also mit unserer Maschine nur zwei Knoten schafften, würde es schon reichen, auch wenn wir tatsächlich mit zehn Knoten über Grund zum offenen Meer gespült würden.
Zurück zur SARITA: „Wir fahren!“ In wenigen Minuten hatten wir mit dem Beiboot den Anker aufgesammelt, die Ankertrossen wieder für ein Notankermanöver vorbereitet und die Segel klar zum Setzen gemacht, obwohl sich noch kein Lüftchen bewegte. Wer weiß, vielleicht kommt in der nächsten halben Stunde Wind auf?
Langsam motorten wir die paar hundert Meter zum Pass. Gerhard ging nach unten, um Kaffee zu kochen, wie er sagte. Mir war klar, dass er nicht zusehen wollte, wie wir die SARITA durch den Pass bringen würden. Die Maschine lief langsam, aber rund. Wie es eben alle Dieselmotoren machen, wenn sich kein Hauch Wind regt und die See spiegelglatt ist. Einige Meter vor uns begann sich das Wasser zu kräuseln, und bald schien es zu kochen. Es waren keine Wellen da, trotzdem schäumte das Wasser. Der GPS zeigte keinen Strom an, was darauf schließen ließ, dass sich hier halt lediglich Wassermengen mit verschiedenem Salzgehalt und Temperaturen, also von draußen und drinnen, in die Quere gekommen waren.

Als wir an der Schule vorbeischlichen, wurde es uns warm ums Herz. Alle Schüler, vielleicht fünfzig, und der Lehrer standen vor ihrer kleinen Schule in Reih und Glied und winkten uns herzlich zu, so, als ob es ein Abschied unter guten Freunden für immer sein würde. Wir waren traurig, denn in der Aufregunng um den Pass war unser Abschied überhastet. Wir wollten den Leuten von Amanu noch Obst bringen, hatten uns eigens mit Geschenken für Kinder eingedeckt, und jetzt schüttelten wir ihnen nicht einmal die Hände. Aber wir hatten ja den Namen der Insel, und Amanu hatte zumindest ein Postamt. Was also hinderte uns daran, später von zu Hause aus tatkräftig an die Leute dieses kleinen Paradieses, das so weit von anderen Menschen entfernt ist, zu denken?
Durch den Pass zu motoren, war eine Sache von Minuten: Plötzlich hatte die Lagune die SARITA in den offenen Pazifik hinausgespuckt.
Von Amanu nach Makemo
Ab jetzt hatten wir keine Sorgen mehr, ob wir den Kurs anliegen könnten. Denn jetzt konnten wir die Tuamotus von Osten kommend sozusagen aufrollen — wie es Carla geplant hatte. Wir waren nur an eine Insel gebunden, nämlich Makemo. Das lag uns allerdings etwas im Magen, denn hatte der Bürgermeister von Amanu uns nicht vor dem Pass gewarnt? Aber wir mussten nach Makemo.
Als die YACHT mich gefragt hatte, ob ich den „Skipper des Jahres“ in die Südsee mitnehmen würde, wollte ich mich von der Törnplanung her nicht einengen lassen. Aber den Ein- und Aussteigepunkt musste ich ja schließlich irgendwie angeben. Die Südsee ist nicht das Revier, wo man schnell in den nächsten Hafen einläuft und den Mitsegler mit den Worten an Land setzt: „Nimm dir notfalls ein Taxi zum Flugplatz“. Wir mussten eben nach Makemo und nicht nach Raroia oder sonstwo hin. Und wir mussten pünktlich dort sein. Von Makemo fliegt nur einmal die Woche, am Montag, eine Propellermaschine nach Papeete. Erwischt man die nicht, heißt es sieben Tage warten. Mindestens, denn oft sind die Flugzeuge auf Monate hinweg ausgebucht. Eine Woche ist für einen Blauwassersegler, der höchstens in Jahreszeiten denkt, nicht viel, für den Urlaubssegler dagegen eine vielleicht sehr teure Zeitspanne. Und was machen wir, wenn der Pass tatsächlich unpassierbar sein würde? Laß uns einmal hinsegeln, notfalls können wir Sonja und Ulli vor dem Pass mit dem Speedboot holen lassen ...
Unsere SARITA marschierte vor achterlichen Winden dahin. Die Segel standen, wie während der gesamten Reise bis jetzt, immer noch an Steuerbord. Selten sank das Speedometer unter sechs Knoten ab. Stangengerade zogen wir den Kurs durch die Tuamotus, ließen Tauere weit im Norden liegen und legten unseren Kurs zwischen Marutea Nord und Nihiru. Niemals hätte ich mich früher getraut, so locker und sorglos durch die Inselwelt der Tuamotus zu segeln. Dank der Satelliten hatte sie ihren Schrecken verloren. Vor der Satellitennavigation waren die Tuamotus navigatorisch das gefürchtetste Gebiet der Welt, und jetzt? Ich schaltete mein Flugzeug-GPS ein, hielt es so, dass die Antenne zum Himmel schaute und drückte die Taste NÄCHSTER FLUGPLATZ. Wenige Sekunden danach hatte ich nicht nur MAKEMO auf dem Display stehen, sondern auch gleich Kurs, Entfernung und sogar die Towerfrequenz auf der LCD-Anzeige. So hätte ich also über Sprechfunk den Flugplatz von Makemo anrufen können. Theoretisch, denn der UKW-Sprechfunk auf einer Yacht deckt nicht die Flugfunkfrequenzen ab (außerdem ist der Flugfunk amplitudenmoduliert). Vor allem aber wäre ich mir sicher gewesen, dass die Funkstation von Makemo/Flugplatz nicht besetzt gewesen wäre. Ein Flugzeug die Woche verführt zu etwas lockerem Dienstbetrieb. Ich erinnerte mich, wie ich bei meinen ersten Flugstunden von Tahiti aus mit einem kleinen Flugzeug nach Rangiroa geflogen war. Der Fluglotse in Rangiroa hatte mir schon 10 Meilen vor dem Flugplatz gemeldet, dass kein anderer Verkehr in Sicht sei. Schließlich hatte er mir ein paar Minuten später die Landeerlaubnis gegeben. Nach der Landung waren wir alle verblüfft gewesen, weil auf dem Flugplatz weit und breit kein Mensch zu sehen war. Nach ein paar Minuten kam der Fluglotse angeradelt und erzählte uns treuherzig, dass er den Funkverkehr nicht vom Tower, sondern von zu Hause aus geführt hatte. Nachdem um diese Zeit niemals ein anderes Flugzeug kommen würde, hätte er mir auch, sozusagen blind, aber guten Gewissens, die Landefreigabe geben können. Tahitianische Logik!
Am Morgen stehen wir vor dem Pass von Makemo, breit wie ein Highway. Da hatte der gute Bürgermeister von Amanu uns offenbar Angst machen wollen. Wir hätten noch länger bei ihm bleiben sollen. Welch sympathische Lüge! Unsere Maschine will jetzt nur noch bis 1500 Umdrehungen arbeiten. Aber der Pass von Makemo ist so einladend und ruhig, dass ich mir auch zutrauen würde, hinein zu segeln. Trotzdem drehen wir an Steuerbord das Groß und die Genua ein. Ulli und Sonja, die uns hier verlassen werden, haben während ihrer Südseewochen die Segel niemals an Backbord gesehen, keine Wende oder Halse erlebt, das Schiften beim Boje-über-Bord-Manöver nach dem ersten Auslaufen einmal ausgenommen. Das ist Segeln in der Südsee!
Der Bug der SARITA dreht sich zum Pass, die Maschine läuft rund, die See ist glatt, der GPS zeigt nur vier Knoten Strom. Es macht mir Spaß, wie wild am Rad hin und her zu kurbeln, um die SARITA auf Kurs zu halten. Am Ende des Passes, das zeigt unsere große Detailkarte, die ich bei diesem Manöver nicht aus der Hand lege, müssen wir nach Steuerbord, denn dort soll ein Riff mit einem Seezeichen drauf sein. Tatsächlich, das Seezeichen ist schon einige hundert Meter vorher deutlich zu sehen (was in diesen abgelegenen Gebieten nicht selbstverständlich ist), und gleich darauf leuchtet auch schon die Untiefe hellgrün, hat sogar leichte Brecher drauf. Dann sind wir schon durch, biegen nach rechts ab und sehen auch eine große Mole, wahrscheinlich für das Versorgungsschiff. Keine hundert Meter entfernt liegt eine weiße Kunststoffyacht mit der französischen Flagge am Heck.
Im Fernglas checke ich die Pier. Wie erwartet, taugt sie nicht für uns, zuviel Schwell! Wir müssen ankern. Der Platz ist unruhig. Das ist nicht ungewöhnlich, denn der Passat hat 20 Kilometer Platz, um etwas Seegang aufzubauen. Nicht schlimm, aber auch nicht gemütlich. Immerhin ist die Lagune von Makemo insgesamt so groß wie der Bodensee. Und wenn eine Yacht im bayerischen Meer im Sturm auf der falschen Seite liegt, dann kann sie auch zerschlagen werden. Wir suchen lange nach der „richtigen“ Stelle zum Ankern. Platz ist genügend vorm Dorf. Schließlich sind wir die einzige Yacht, der Franzose liegt fünfhundert Meter weit weg auf der anderen Seite der Mole. Viele Ankerplätze gibt es hier nicht. Hier stehen zu viele Korallenköpfe, da ist es auf 25 Metern wegen des großen Schwojkreises schon wieder zu tief. Wäre unsere schöne Nirokette in Ordnung, würde ich nicht so lange zaudern. So aber haben wir nur eine kurze Ersatzkette mit einer Trosse dran. Die darf auf keinen Fall eine Koralle berühren, denn bei schlechterem Wetter wäre sie in Sekunden durchgescheuert. Endlich passt alles, der Zweitanker liegt auch gut, wie ich mit der Maske sehen kann.
Nach dem Ankern fahren Ulli, Sonja und ich an Land. Wir betreten ein weißes Steinhaus, direkt am Strand. Ein Generator schnurrt von draußen.In einem kühlen Raum stehen wir vor Stühlen und Tischen, alle mit Plastikfolien abgedeckt. Auf einer wackeligen Kommode rauscht ein alter Fernseher, die Stabantenne mit Draht verlängert, wohl um den miserablen Empfang ein wenig zu verbessern. Ein riesiger Kühlschrank, gefüllt mit Sprite und Heineken-Bierdosen, brummelt vor sich hin. Eliane, so stellt sich eine vielleicht 25jährige Polynesierin im Pareo vor, kommt herein, erzählt stolz, das sei ein Cafe und abends, manchmal, ein Restaurant. Wir bestellen zwei Biere, jedes zu sieben Mark. Sie zieht ein abgegriffenes Foto heraus, deutet auf einen jungen Mann und radebrecht: „Mein Freund, ein Deutscher, kennt ihr ihn?“

Oh je, ob sie den wiedersieht? Ich möchte ihr gerne etwas Nettes sagen und deute bewundernd auf ihre Perle am Ohrläppchen. Sie lächelt glücklich, holt aus einem Schränkchen ein Tuch und wickelt ganz vorsichtig drei Perlen aus, so schwarz, wie sie nur in den Lagunen der Tuamotus wachsen. Aus Makemo? Sie nickt stolz. Dann gibt sie jedem von uns eine schwarze Perle. Für uns? Wir wagen kaum zu fragen. Sie nickt mit einem zufriedenen Lächeln. Wir sind sprachlos. Auf dem Weg zurück zum Beiboot hole ich die Perle aus der Tasche und lasse sie durch die Finger gleiten. Sie leuchtet silbergrün. Ich werde sie mir fassen lassen. Silber passt wohl besser zu dieser mysteriösen Farbe als Gold. Eliane hat mir nicht nur eine Perle geschenkt, sondern auch eine wunderschöne Geschichte, oder?
Die Dörfer in den Tuamotus ähneln sich. Sie liegen allesamt am Pass, was einfach erklärt ist. Die Insulaner lebten alle, jedenfalls, als noch keine Perlen gezüchtet wurden, vom Fischfang. Vor dem Pass lauern die großen Räuber auf die Beute, die durch den Pass nach draußen gespült wird und dann vor deren gefräßigen Mäulern herumschwimmt. Um also die kapitalen Burschen wie Thun, Tazar oder Wahoo zu fangen, musste man schon vor den Pass gehen. Deshalb wurden die Ufer des Passes von jeher als erstes besiedelt. Es gibt ganz wenige Dörfer in den Tuamotus, Ahe gehört dazu, die weit in der Lagune angesiedelt worden sind.
Wiederum fiel uns die große Anzahl von Hunden im Dorf auf und wiederum erzählten uns die freundlichen Leute von Makemo, dass niemals sie, sondern nur die Chinesen Hunde essen würden. Allmählich konnten wir uns einen Reim drauf machen. Viele hundert Hunde lagen in der Hitze unter Bäumen, auch mitten auf der sandigen Straße herum. Chinesen sahen wir nicht. Wir kamen mit einem blonden Franzosen ins Gespräch, dem Lehrer. Ob seine Landsleute Hunde essen würden? „Ich fürchte ja!“ war seine Antwort. Er erzählte weiter, dass es zwar ein Gesetz gebe, das diese Barbarei verbiete, dass, so weit weg von Papeete, sich aber von den Erwachsenen nicht viele darum scherten. Aber, das merkten wir doch, peinlich war es den Leuten von Makemo schon, von den Popas (= Fremde) fortwährend danach gefragt zu werden.
Durch das Labyrinth der Korallenköpfe
Am anderen Tag wollten wir in die Lagune segeln. Wir hatten von einem paradiesischen Ankerplatz gegört. Wir waren ganz froh, von unserem Liegplatz am Dorf wegzukommen. Nicht dass es uns bei den braven, herzlichen Leuten dort nicht gefallen hätte, doch hatte sich der Passat zur vollen Stärke ausgewachsen. Es pfiff mit 25 bis 30 Knoten auf die SARITA, die in der nicht sehr hohen, aber abgehackten Welle heftig herumtanzte. Was besonders schmerzte, war das Einrucken in die 23 Meter lange Kette und nachfolgende Trosse. Ein Platz an der Ostecke der Lagune war im SSCA-Heft als Ankerplatz so zauberhaft dargestellt worden, dass es geradezu ein Muss war, dorthin zu segeln. Sogar die GPS-Koordinaten waren angegeben, so dass wir den Platz sicher metergenau finden würden.
Sonja und Ulli hatten noch ein paar Tage bis zu ihrem Abflug am Montag, so dass ein Ausflug in die Lagune zeitlich bestens passte. Wir deckten uns mit Unmengen frischen französischen Weißbrots ein und sammelten dann eine Stunde mit Hilfe der stampfenden SARITA und unseres Beibootes die Anker ein. Bei 30 Meter Sicht unter Wasser war es kein Kunststück, die Boote jeweils so über den Anker und um die Korallenköpfe herumzudirigieren, dass Kette und Trosse gut freikamen. Dann setzten wir Segel, ließen aber zur Sicherheit unsere schwächliche Maschine mitlaufen. Carla und Sonja stellten sich aufs Vorschiff, um Ausguck zu halten. Das war auch nötig, denn von den 15 Meilen, die vor uns lagen, besaßen wir keine Seekarte. Das heißt, wir hatten schon alle erhältlichen nautischen Unterlagen von diesem Gewässer, aber kurz nach dem Pass hörten auf dem blauen Papier die Tiefenangaben auf und waren ersetzt durch den vielsagenden Eintrag: „Vereinzelte Korallenköpfe“! Das klang nicht beruhigend, denn schon ein einziger Korallenkopf, auf den die Yacht aufbrummt, kann den ganzen Tag vermiesen.
Das Echolot war eingeschaltet und zeigte fortwährend beruhigende 30, 40 Meter Tiefe an. Dann deutete Carla auf dem Vorschiff voraus, und tatsächlich konnte man zwischen weißblauen Wellen einen braunen Flecken entdecken. Als wir näher kamen, sahen wir, dass es sich um ein Korallenfeld mit einem Durchmesser von vielleicht hundert Metern handelte. Nirgendwo schätzten wir die Tiefe über den Korallen auf mehr als einen Meter, an manchen Stellen reichten die Korallen bis direkt an die Wasseroberfläche. Wir passierten die Untiefe in einem Abstand von höchstens zehn Metern im tiefblauen Wasser. Unser Echolot zeigte immer noch scheinbar beruhigende 31 Meter.
Das Spiel wiederholte sich nach einer halben Stunde und dann in immer kürzeren Abständen, je mehr wir uns dem Ende der Lagune näherten. Wenn ich nicht aus dem SSCA-Heft gewusst hätte, dass einige Meilen weiter ein Super-Ankerplatz auf uns warten würde, wäre ich umgekehrt, denn ich war mir nicht sicher, ob beispielsweise bei Regen die Korallenköpfe auszumachen gewesen wären. Solange die Sonne strahlte, konnte man die Flecken mit Sicherheit schon 300 Meter voraus erkennen. Trotzdem, ganz wohl war mir nicht. Hätte das Wetter plötzlich umgeschlagen, wären wir zum Fliegenden Holländer ohne Navigationsmöglichkeiten in diesem Riffgewässer geworden. Die Korallen wären zu flach zum Ankern gewesen, und neben den Korallen hatten wir immer noch Tiefen, in denen unser Anker sicher nicht gehalten hätte. Ich bat Gerhard, doch mit seinem Kartenplotter unseren Kurs automatisch mitzuplotten. Denn das wäre immerhin für den Rückweg eine Methode gewesen, zurückzukommen, freilich unter Verlass auf die Genauigkeit des GPS. Es war mir klar, dass so etwas nur eine Notlösung hätte sein können, denn die Satelliten sind auf einer Yacht zwar meistens auf 20 oder 50 Meter genau, aber verlassen kann man sich darauf nicht. Es gibt auch Ausreißer von 300 Metern, so dass es äußerst riskant ist, nur mit Hilfe des GPS bis auf hundert Meter Nähe an einer Riffkante entlang zu segeln.

Es ist ohnehin verwunderlich, wie manche Segler dem GPS-Display vertrauen, wie sie die Digitalanzeige als etwas Absolutes ansehen. Dabei sind in die Satellitennavigation eine Reihe von Fehlermöglichkeiten „eingebaut“ worden. Abgesehen von ganz simplen Gerätedefekten wie Software-Fehlern im Empfänger, die also unabhängig vom System jederzeit auftreten können, haben sich die Betreiber des Systems, amerikanische Militärs, ausbedungen, das GPS-System jederzeit abschalten zu dürfen oder schlimmer noch, die Genauigkeit, sogar nur lokal, zu verschlechtern. Und zwar ohne Vorwarnung! Der Hintergrund ist, wie sollte es anders sein, militärischer Natur. Ich glaube zwar nicht, dass wir diesen Fall jemals erleben werden (nicht mal im Irak-Krieg wurde davon Gebrauch gemacht), aber es beunruhigt doch, wenn hier im Regenschauer über unvermessenen Korallenköpfen die Sicherheit der Yacht vom GPS abhängen würde, und zwar ausschließlich.
Segeln in den Tropen: Sonja fror auf dem Vorschiff. Der überkommende Spray tauchte die beiden Damen bei jedem Einsetzen des Bugs in massive Feuchtigkeit, der Wind sorgte für den rechten Zug. Alle waren wir froh, als der weiße Saum am Horizont näher kam, und das Grollen des Riffs zu hören war. Der Wind beruhigte sich, die Korallen wurden kleiner und noch häufiger, und wir mussten einen Zickzackweg über das hellblaue Wasser suchen. Mit unserem GPS hielten wir genau auf die exakte GPS-Position aus dem SSCA-Heft zu, und schon konnte man vor den Palmen am Ufer einen kleinen Punkt ausmachen, der sich bald als ein anderes Schiff herausstellte. Das freute uns, denn man sucht zwar mit einer Segelyacht gerne einsame Ankerbuchten auf, doch ist es schöner, noch mindestens ein anderes Schiff vorzufinden. Hier ganz besonders, hatte man doch beim Blick aufs Riff mit dem nachfolgenden Dunkelblau des Pazifiks das Gefühl, am Ende der Welt, sozusagen an ihrem Tellerrand, zu liegen.
Im nächsten Teil ist die SARITA in der Lagune von Kauehi und trifft dort die "ideale" Fahrtenyacht - ein Eigenbau aus Aluminium....
Hier geht es zum Teil 5 der SÜDSEETRÄUME
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