Deutschlands
jüngste Weltumseglerin Luca (7) stellt sich vor
Langfahrtsegeln
mit Kindern ist ein heikles Thema. Tut man den Kindern was Gutes oder oder
schieben all die Befürworter diese Gründe nur vor, um ohne Gewissensbelastung
um die Welt segeln zu können?
Bei diesem Thema wird man wohl zwischen
mehreren Konstellationen unterscheiden müssen. In einem Fall wollte ein
Pärchen um die Welt segeln, um die große Freiheit zu genießen, worauf sich
nach einiger Zeit Nachwuchs meldete und es aus war mit der großen Freiheit. In
anderen Fällen nimmt man das Kind von der Schule, um es dann unterwegs zu
unterrichten. Bei der Weltumsegelung der Menevado (siehe
hier bei "Who-is-Who-im- Fahrtensegeln) gab es die Probleme nicht, denn die
kleine Luca war noch nicht schulpflichtig. Eine Frage bleibt! Tut man dem Kind
was Gutes, wenn man es um die Welt segelt? Lassen wir die Luca selbst die
Antwort geben.
Darf ich mich vorstellen: Mein Name ist Luca, ich bin
jetzt 7 Jahre alt. Seit vier Tagen bin ich auf der Schule in Fürth. Eigentlich
darf ich es ja gar nicht sagen, denn meine Mutti hat gemeint, es würde die
Leute nur neidisch machen, wenn man zuviel davon redet. Deshalb hab ich es auch
noch keiner meiner Mitschülerinnen erzählt.
Aber Euch kann ichs ja sagen: Mit meinen Eltern Kerstin und Bernd
bin ich auf unserem Segelboot MeNeVado zur See gefahren. Und zwar fünf
Jahre lang. Das war aber nicht irgend eine Reise - Nein! Um die ganze Welt sind wir gesegelt. Eine tolle
Zeit! Ihr wollt bestimmt wissen, wo es mir am Besten gefallen hat ?
Meine Lieblingsinsel heißt Toau, im Pazifik. Sie gehört zu den Tuamotus und somit zu
französisch Polynesien. Die einzigen beiden Familien, die hier leben sind die nettesten Menschen und meine Freunde. Sie leben in
selbst gezimmerten Häusern, bauen ihre Boote selbst, leben vom Fischfang. Feiern können sie besonders gut. Nach einem wundervollen Essen packen sie Gitarre und Okulele aus - dann wird gesungen und getanzt.
Die 7 Kinder der zwei Familien kommen in den Ferien auf die Insel, da wird´s lustig. Sie kennen neue Spiele wie Krabbenrennen, Kokosnüsse ernten und hacken, Fische fangen und in halb aufgeschnittenen Plastiktonnen
herumpaddeln. An dem Tag, wenn der große Frachter aus Tahiti einläuft, helfen alle mit , die Fische an großen Ketten aufzufädeln. Alles macht einen
Riesenspaß und immer scheint die Sonne.
Auf unserem Schiff haben wir auch
Fernsehen und da haben wir hundertmal meinen Lieblingsfilm angesehen: "Wer
findet Nemo?". Ich habe dann meine Freunde auf Toau gefragt, ob die
Haifische, die immer unter dem Steg herum geschwommen sind, auch Vegetarier wie
im Film seinen. Sie sagten "ja". Aber trotzdem hab ich mich nicht getraut, einen
dieser Haie vom Steg aus anzufassen.
Eine tolle Zeit haben wir hier verbracht.
Sehr gut gefallen hat es mir auch in Singapur in der Raffles-Marina. Singapur
war auch schön, weil es dort eine U-Bahn gibt, die ganz schnell fährt. Nicht
so schön war es in Indonesien. Da wollten die Menschen mich dort alle anfassen.
Weil meine Haut doch so weiß ist und die gar nicht glauben können, dass die
Farbe echt ist. Einige alte Mädchen, 14 Jahre oder so, schmieren sich weiße
Farbe ins Gesicht, weil sie glauben, dass dann die Haut weißer wird. Wie kann
man nur so dumm sein? Da muss ich lachen.
Hier
in Fürth bin ich dann in den Kindergarten gekommen. Das war sehr schön. Viele von den
Kindern können schon mit dem Rad fahren. Ich nicht, aber dafür kann ich schon
bisschen Beiboot fahren. Das können die nicht.
Ich frage ganz oft wann wir wieder nach Toau fahren können. Aber Mamma und Papa meinen,
dass jetzt die Schule drankommt und das wir die MeNeVado verkaufen werden, da ich ja nur in den Schulferien auf´s Boot
könnte. Schade, aber bei den wenigen Ferien gehts nicht anders. Wir könnten uns gar nicht mehr richtig um sie kümmern und das wäre nicht gut für dieses schöne Schiff.
Ich sage zu Mamma immer, dass ich ja auch auf MeNeVado noch viel lernen
könnte. Ich könnte zum Beispiel endlich meinen Dingiführerschein fertig machen.
Papa und ich haben nämlich immer geübt,
das ging sehr gut, nur das das Anlassen des großen Motors war für mich noch zu
schwer. Auch würde ich eine Nachtwache mitmachen bei der ich nicht wieder
einschlafe. Aber all das wollen meine Eltern nicht hören. Sie sagen immer: "Schule geht jetzt erst mal vor!". Naja wird bestimmt auch interessant, aber Dingifahren kann man in der Schule nicht lernen, da habe ich schon nachgefragt. So werden wir uns halt doch von unserer
MeNeVado verabschieden müssen.
Eure Luca
Die
MeNeVado ist eine Sunbeam 44 Baujahr 2000 Farbe: Blau. Motor: 70-PS-Yanmar.
Die Yacht hat alles was man zum Blauwassersegeln braucht:
Zum Beispiel Autopilot, Wassermacher, Windgenerator, Dieselgenerator, Windfahnensteuerung,
Beiboot mit 4PS-Außenborder, Kurzwellensender, Pactor Modem für Email, Navtex mit LCD Display,
Epirp Mark 3, 1.Anker Bügelanker 28 kg 80 Meter Kette 10 mm, 2.
Anker 21 KG- CQR mit 10 Meter Kette 50 Meter Leine , Mechanische Selbststeueranlage Pacific Plus II,
Klimaanlage 12000 BTU coolmax , Maststufen, 6-Personen-Rettungsinsel und vieles mehr. Einsteigen und um die Welt segeln! Startbereit liegt
die Yacht derzeit in Italien. Euro 287.000,-
Mehrwertsteuer bezahlt. Telefon +491728356825 oder Email: bk_heller@web.de
Auf dem Blauwasserseminar zur Hanseboot am 29./30.10.2005 (siehe hier) wird Luca anwesend
sein und kann dann weitere Fragen beantworten.
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