Lucas
Lieblingsgeschichte
Luca ist ein 7-jähriges Mädchen. 5 Jahre ihres Lebens verbrachte sie auf der Yacht MeNeVado und segelte mit ihren Eltern um die Welt. Seit Juli ist sie wieder zu Hause in Deutschland , denn der Schulbeginn naht. Sie erlebte 1000 tolle Sachen auf ihrer Reise um die Welt, welche sie euch mit Hilfe ihrer Eltern erzählen möchte. Besondere Erlebnisse aus den vielen Ländern dieser Erde, die sie mit dem Segelboot, ihrem " Haus und Heim " erfahren durfte.
Sie möchte euch auch vom Alltag an Bord erzählen. Das ist keineswegs langweilig
! Eine kleine Kostprobe:
Wie ihr ja alle wisst, ist das mit dem Zubettgehen so eine Sache. Manchmal ist man todmüde, da
geht es ganz leicht, aber an anderen Tagen ist es so schön im Cockpit der MeNeVado zu sitzen, den Sonnenuntergang
anzuschauen - und die sind auf dem Meer besonders schön - sich von den Wellen schaukeln zu lassen und den Segeln bei der Arbeit zuzusehen.
An jenen besagten Tagen war mein Papa dran, mit einer seiner berühmten Geschichten " aus dem Kopf ". Die habe ich vor dem Schlafengehen so gerne gehört. Die nun folgende Geschichte erzählte mein Papa auf dem Weg von Phuket nach Sri Lanka. Er hatte sich für jeden Abschnitt der Reise immer neue , zum Land passende Erzählungen ausgedacht. Ich hoffe ihr findet sie auch so toll wie ich. Meine
Freunde, die Elefanten von Phuket
Eric ist 8 Jahre und lebt mit seiner Mutter Diana und seinem Vater Pit auf Ihrem Segelboot namens
Blootang, was soviel heißt wie Blauzunge. Blauzunge war ein berühmter Wikinger der vor hunderten von Jahren sehr berühmt war. Heute heißt das Land Dänemark. Eric wurde dort geboren. Sie lagen vor Anker auf der Insel Phuket im Indischen Ocean und sein Vater Pit verkündete eines Morgens, das es Zeit sei das Schiff die Blootang zu überholen und zu reparieren. Das gefiel Eric gar nicht, denn er wusste das seine Eltern dann den ganzen Tag kaum Zeit für Ihn zum spielen und schwimmen hatten.
Und das ausgerechnet um die Wihnachtszeit, wo man zu Hause so schön Schlitten
fahren hätte können.
Da sie aber erst in der schönen Bucht angekommen waren und noch nicht viel gesehen hatten, beschloss Eric die
Bay und das kleine Dorf das man vom Boot aus auf einem Hügel sehen konnte, zu erkunden. Gleich nach den täglichem Schulunterricht , den seine Mutter mit ihm machte, überredete er seinen Vater,
ihm das Dingi zu leihen. Es war ein großes Schlauchboot mit Außenbordmotor das Eric schon ganz alleine fahren konnte. Nach einigen, wie Eric fand, unnötigen Belehrungen seines Vaters, er solle das Schlauchboot gut an Land an einer Palme festmachen, fuhr er los. Als er am Strand angekommen war, sah er einen Jungen in seinem Alter der mit zwei Elefanten im Wasser badete. Nachdem er das Dingi gut festgemacht hatte, ging er näher an die Elefanten heran, immer noch mit gebührendem Abstand, denn die beiden Tiere kamen ihm riesig vor und
er sah zu, wie sie im Wasser spielten. Nach einiger Zeit bemerkte der Junge Eric, der bei den Elefanten war,
und winkte ihn heran.
Eric war ganz aufgeregt und lief, einen großen Bogen um die Elefanten machend, zu dem Jungen. „Ich bin Eric“ sagte er auf Englisch in der Hoffnung, dass der andere ihn verstand. „Ich bin Jaran und das sind Baimai und Chariphan" antwortete der andere Junge voller Stolz, dass er das Englisch, was er in der Schule gelernt
hatte, endlich auch mal ausprobieren konnte. Jaran erzählte , das die beiden Elefanten seiner Familie gehören und die ganze Woche als Arbeitselefanten mit seinem Vater arbeiten.
Eric war immer noch etwas ängstlich, so nahe bei den großen Elefanten, was Jaran natürlich bemerkte. Jaran erzählte ihm,
dass die beiden Vierbeiner ganz zahm seien und aufs Wort gehorchten. Er zeigte Eric auch wie man aufsteigen und auf ihnen reiten konnte und so verlor Eric allmählich seine Scheu vor den großen Tieren. Auch die Elefanten schienen sich an Eric zu gewöhnen und so verging die Zeit wie im Flug. Als Eric auf die Uhr schaute war es schon 5 Uhr und er verabschiedete sich rasch von seinen neuen Freunden, denn er hatte seinen Eltern versprochen, pünktlich um 5 Uhr wieder an Bord der
Blootang zu sein. Denn es war der Heilige Abend und auf der Yacht war
doch Bescherung. Komisch, sonst
konnte er es kaum erwarten, dass das Christkind kam, aber heute hatte er nur
seine neuen Freunde im Sinn. Als ihm Jaran noch half, sein Dingi ins Wasser zu ziehen, verabredeten sie sich noch schnell für den nächsten Tag. Auf der
Blootang angekommen erzählte er voller Begeisterung seinen Eltern, dass er allein auf Bai mai geritten sei und dass sie sich morgen wieder treffen würden.
Am nächsten Morgen wachte Eric schon ganz früh auf und wollte gleich nach dem Frühstück zum Strand. Aber Diana,
seine Mutter, ließ sich nicht überreden, die Schulstunden ausfallen zu lassen,
obwohl doch heute Weihnachtstag war und so musste er noch 3 Stunden rechnen und lesen üben. Als er zum zehnten Mal seine Mutter fragte, ob das nun die letzte Rechenaufgabe sei, klappte sie das Buch zu und verkündete „genug für heute“. Sofort sprang Eric an Deck, schnitt noch schnell Bananen von der Staude, die immer an Deck hing, als kleines Geschenk für Bai Mai und Chariphan und kletterte ins Schlauchboot. Am Strand angekommen erwarteten ihn seine neuen Freunde schon und gemeinsam aßen sie die Bananen auf.
So verging der Weihnachtstag wie im Flug und die zwei Jungen hatten einen Riesenspaß mit ihren Tieren.
Am nächsten Morgen, es war ein Samstag, war sein Vater schon mit den Schraubenschlüsseln im Motorraum verschwunden und seine Mutter war beim Segel nähen, da kletterte Eric ins Dingi , nicht ohne vorher die letzten Bananen für die Elefanten einzupacken und rief seinen Eltern noch kurz nach unten, dass er wieder zu seinen Freunden fahre, da heute am Samstag ja kein Unterricht stattfindet.
Am Strand angekommen wurde er schon von Bai Mai begrüßt, der ihm half das Schlauchboot am Strand zu ziehen, indem er die Leine mit dem Rüssel packte und loslief. Die Kinder wollten den Elefanten heute ein paar Kunststücke beibringen und so bauten sie erst mal einen kleinen Turm aus Baumstämmen.
Plötzlich schaute Jaran auf das Wasser und bemerkte, dass der Strand viel größter wurde.
Es hatte den Anschein, als ob das Wasser verschwinde wie bei Ebbe, jedoch viel schneller. Auch Bai Mai und Chariphan bemerkten es und schwangen ihren Rüssel unruhig hin und her. Alle vier schauten wie gebannt auf das schnell ablaufende Wasser und den immer größer werdenden Strand. Die Sonne stand schon ganz hoch am Himmel so dass die Jungen die Hand an die Augen legen mussten um das Schauspiel zu verfolgen. Eric sah es als erster und schrie: „
Ein Wasserberg, ein Wasserberg“. Als Jaran in die Richtung schaute wo Eric´s Finger hinzeigte, sah er es auch.
Eine riesige, hohe Welle, so hoch wie ein Haus, die auf den Strand zuraste. Sofort begriffen die Kinder die Gefahr und fingen an vom Strand Richtung Hügel zu rennen, doch es war zu spät.
Ddie Welle erfasste Eric, riss ihn von den Beinen und wirbelte ihn unter Wasser herum.
Plötzlich bemerkte er etwas Weiches um seinen Bauch, das sich anfühlte wie ein dicker Gartenschlauch, der ihn hochhob, sodass er über Wasser wieder
atmen konnte. Es war Bai Mai der ihn mit dem Rüssel gepackt hatte und ihn unter
lautem Trompeten den Hügel gegen die Wassermassen kämpfend , hinauf trug.
Oben angekommen setzte er ihn sanft ins Gras ab. Eric schrie voller Angst nach seinem Freund Jaran der,
Gott sei Dank, nicht weit neben Chariphan lag und sich das Wasser aus den Lungen hustete.
So schnell dieser Albtraum begonnen hatte, so schnell war er wieder vorbei. Die
Blootang schaukelte friedlich am Anker, als ob nichts gewesen sei. Nur der Strand mit einigen Hütten war verwüstet und zwischen zwei Hütten fanden sie Eric´s Schlauchboot eingeklemmt, aber
es sah noch brauchbar aus. Sie setzten sich in den Sand und keiner konnte ein Wort sagen. Keiner konnte fassen was passiert war. Eric wurde langsam klar,
dass Bai Mai ihm das Leben gerettet hatte. Voller Dankbarkeit sprang er auf, umarmte Bai Mai´s Rüssel
und schluchzte vor Glück. So in Gedanken bei seinem Elefanten, wurde er von Rufen „geweckt“ und sah, dass die Eltern von Jaran den Strand hinunterliefen. Im gleichen Moment schwamm sein Vater Richtung Strand. Alle waren überglücklich und umarmten sich. Jaran´s Vater erzählte dass eine riesige Tsunami Phuket heimgesucht habe und viel Verwüstung entstanden sei. Eric und Jaran kam sofort die Idee eine große Feier zu Ehren ihrer vierbeinigen Lebensretter zu organisieren. So wurde für den nächsten Tag eine Party mit Eltern, Großeltern allen Verwandten und natürlich mit Bai Mai und Chariphan verabredet.
Sie feierten bis es dunkel wurde und alle waren glücklich, dass die Jungen diese Naturkatastrophe heil überstanden hatten. Für Bai Mai und Chariphan gab es natürlich eine
Riesenp0rtion Bananen und Bambus extra.
Das war sie, Papas " Geschichte aus dem Kopf ". ich habe Papa immer gelöchert "Papa erzähl mir doch noch eine Geschichte aus Deinem Kopf" und so sind viele dieser Geschichten entstanden.
Jetzt, an Weihnachten ist es gerade ein Jahre her, dass dieses Tsunami-Unglück
geschehen ist. Wir haben unsere Weltumsegelung beendet und ich gehe zur Schule.
Wie es mir gefällt in der Schule? Ich sag es Euch ganz leise: Auf dem Schiff
war es viel schöner. Wenn es nach mir ginge, wollte ich wieder aufs Schiff
zurück. Aber da wird wohl nie mehr was draus. Meine Mutti meint ganz stur, die
Schule würde vorgehen. Schlimmer noch: Unsere schöne MeNeVado
soll verkauft werden. Schade, aber bei den wenigen Ferien ist das unumgänglich. Wir könnten uns gar nicht mehr richtig um sie kümmern und das wäre nicht gut für dieses schöne Schiff.
Ich hoffe nur, dass sie in gute Hände kommt. Ich hab mich nämlich immer darauf
wohlgefühlt. Das war mein Zuhause!
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