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die wichtigsten Alltags-Helferlein auf der THALASSA
Werkzeuge an Bord sind immer wichtig. Es gibt aber im
Bordalltag Hilfen, die in ihrer Bedeutung überragend sind, die man immer zur
Hand oder im Blick hat. Auf der THALASSA gehören dazu ein paar Schraubendreher,
eine Schere, eine Stoppuhr und der Kartenzirkel ("kleines Werkzeug").
Darüber hinaus habe ich ein paar "Helferlein", die unverzichtbar
sind, ohne die ich keinen Langfahrttörn beginnen würde. Das sind die
wichtigsten:
Batterieüberwacher
Es
ist nun mal Fakt, dass die Bordelektrizität auf einem Segelschiff eine
überragende Rolle spielt. Die Positionslampen, das Kompaßlicht, Echolot und
alle anderen Instrumente, vom Computer mal ganz zu schweigen, alle hängen am
Strom, und damit an den Batterien. Wer dieses Thema ignoriert, dem fehlt es auch
am Sicherheitsbewusstsein.
Nun sind wir allerdings so an den Strom aus der Steckdose
gewohnt, dass man nicht so ohne weiteres einsieht, wo hier Probleme sein sollen.
So lange, bis die Positionslampen bei regem Schiffsverkehr dunkler werden, oder
gar der Anlasser vor der Hafeneinfahrt nur noch ein Grummeln von sich gibt. Eine
Langfahrtyacht funktioniert nur, wenn der Skipper fortlaufend einen Überblick
über den "Tankstand" seiner Batterien hat. Leider ist dies nicht so
einfach wie beim Dieselvorrat, wo ein Blick auf die Tankuhr die Situation
wiedergibt. Läuft der Dieselmotor, dann weiß der Skipper, dass sein Tankpegel
um fünf Liter pro Stunde sinkt. Beim Strom braucht er ein Instrument wie den
Batteriewächter DCC 4000 von Magnetronic. Denn wie soll er sonst herausfinden,
dass ein Gast wieder mal das Licht brennen lassen hat, oder ob es bei vollkommen
abgeschalteten Verbrauchern Kriechströme gibt. Auf der THALASSA gilt der DCC
4000 als wichtigstes Überwachungsgerät - und befindet sich dementprechend in
der Navigationsecke.
Fortlaufend zeigt er an, wie viel Strom aus der oder in die
Batterie fließt (oben sind es 5,50 Ampere), so dass eine ständige Kontrolle
über die eingeschalteten Verbraucher gegeben ist. Mit der Zeit entwickelt man
damit auch ein gutes Gefühl, wo Strom gespart werden kann und wer die
wirklichen Stromfresser sind. Der DCC 4000 zeigt auch kumulativ den verbrauchten
Strom an, ist also auch ein Gleichstromzähler. Und unter Maschine sagt er uns
unerbittlich, dass die 80-Ampere-Lichtmaschine nur mit 8 Ampere lädt, dass also
womöglich unsere Batterien schon schwächeln - zu alt sind.
Heißschneider
Schon
lang vorbei sind die Zeiten, als der Marlspieker am Gürtel eines jeden Seglers
hing, der Skipper in der Lage war, einen "ordentlichen" Takling zu
setzen. Leinenbearbeitung ist mit dem Einzug von reinem Kunststoff als Leinen-
oder Trossenmaterial kinderleicht geworden, wenn man sich einen Heißschneider
anschafft, nichts anderes als ein "Lötkolben" für Leinen. Bei einem
bestimmten Hitzegrad schmelzen nämlich die Kunststoffe, aus denen unsere Leinen
sind und man kann sie so nicht nur leicht schneiden, sondern auch gegen das
Aufdrüseln schützen, indem man den Tampen rund schmilzt, dabei darauf achtet,
daß keine scharfen Kanten enststehen, an denen man sich die Finger verletzen
kann. Geht auch mit einem Feuerzeug, aber jeder, der sich schon mal die Finger
verbrannt hat, verliert die Begeisterung über die Leinenbearbeitung mit dem
Streichholz oder ähnlichem. Heißschneider arbeiten mit 220 Volt, aber weil sie
nur sekundenlang "im Dienst" sind, kann man sie gut mit einem Inverter
betreiben, der aus den 12-Voltbatterien 220 Volt erzeugt. Vor allem am Anfang
einer neuen Yacht braucht man den Heißschneider fast täglich, aber auch
später kommt er häufig zum Einsatz. Als ich einen neuen Block ins Großfall
einscheren, und zu dem Zweck das Fall in ganzer Länge aus dem Mast holen
musste, hab ich eine Sorgleine an das Fall mit dem Lötkolben angeschweißt. Die
Verbindung wäre zwar als Leinenverlängerung unbrauchbar gewesen, aber per Hand
nicht zu trennen, so dass ich auch keine Bedenken haben musste, dass mein Fall
aus dem Mast fällt.
Wenn man vorgegebene Leinenlängen nicht im Laden
verlangt, sondern sie selbst auf die richtige Längen bringt, schneidet man
besser ab, wenn man die Leinen gleich trommelweise kauft. Die LIROS-Trommeln,
die ich bevorzuge, eignen sich übrigens danach bestens als - zusammenlegbare -
Rattenabweiser an den Festmachertrossen. Man unterschätze die Gefahren nicht, die
von einer Ratte an Bord ausgehen.
Barograph
Zwar
bekommt man heute viel bessere Wetterberichte als in früheren Tagen. Trotzdem
kann nur ein Barometer, besser noch ein Barograph die lokale Wetterentwicklung
wiedergeben. Wichtig für uns ist vor allem der Trend des Luftdrucks, den ich
nur dann abschätzen kann, wenn ich die Druckluftentwicklung als Kurve vor mir
sehe. Ich hatte früher Barographen an Bord, die auf Papier geschrieben haben.
Aber, dann, wenn es interessant wurde, nämlich bei schlechtem Wetter mit
entsprechender Dünung vervielfachte sich wegen der heftigen Schiffsbewegungen
der Tintenverbrauch, wurde der Kurvenstrich manchmal zentimeterbreit. Beim
Meteoliner brauch ich mich nicht mehr um den Papiervorrat zu kümmern (meistens
für ein Jahr), sondern er versieht fortlaufend pflegelos seinen Dienst. Sein
Stromverbrauch ist so niedrifg, dass er, ans Bordnetz angeschlossen, 24 Stunden
pro Tag mitlaufen kann - kontrolliert durch den DCC 4000 - siehe oben.
Taschenlampe
Zum
"kleinen Werkzeug" gehört selbstverständlich eine Taschenlampe. Ich
würde diese Selbstverständlichkeit nicht eigens erwähnen, wenn es da nicht
eine revolutionäre Neuentwicklung gäbe. Die abgebildete Lampe Lucido,
betrieben mit lediglich drei Walkman-Batterien, habe ich nunmehr seit vier(!)
Monaten im harten Einsatz, manchmal stundenlang, ohne auch nur ein einziges Mal
die Batterien gewechselt zu haben. Phantastisch! Das Licht ist so hell, dass sie
gerade das richtige Werkzeug ist, um schnell mal in irgendeiner Ecke was
nachzuschauen oder beim Ölwechsel den Motorraum auszuleuchten. Ich könnte
nicht mehr darauf verzichten.
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