Gerd's erste Atlantik-Überquerung




From: Grotewind@aol.com

Liebe Karla, lieber Bobby!

Endlich komme ich dazu, Euch auf die letzte sms zu antworten. Die Überfahrt nach Las Palmas war schon ein toller Vorgeschmack auf den Atlantik. Zu zweit sind wir von Gibraltar bei Flaute los und konnten nach einer Stunde unsere  Segel ausrollen. Da weiter draußen Schwachwind vorhergesagt war, gingen wir nur bis Barbate. Dort wetterten wir am nächsten Tag eine Kaltfront mit viel Regen ab. Dafür hatten wir dann am nächsten Tag einen optimalen Start und waren nach vier Nächten am Ankerplatz der Insel Graciosa. In Tagestörns ging es dann weiter bis Las Palmas. 20 Tage lag ich dort in der Marina und es war schon ein Erlebnis, wie sich 230 Boote für die Die Überfahrt versammelten und die Aufbruchstimmung immer stärker wurde.

Der Massenstart war beeindruckend und für viele Skipper auch beängstigend. Auf 21 Tage hatte ich mich eingestellt und nahm entsprechend der Windkarten von wetteronline.de direkten Kurs auf 23N25W. Leider hatten die Metereologen sich vertan und ich saß am zweiten Tag in einem Flautenloch. Die ganze Flotte  zog an mir vorbei und ich hatte die rote Laterne. Darüber war ich regelrecht  beleidigt und mein Ergeiz erwachte. Mit Kurs 205° habe ich dann nur noch Süd gemacht um stärkeren Wind zu finden weil ich ja ohne Spi auf mindestens 4Bft angewiesen war. Bei 18°N war es dann endlich so weit und wir konnten die Aufholjagd starten. Inzwischen war das Hauptfeld 130 Meilen westlicher, hatte aber auf dem nördlicheren Kurs immer ein paar Knoten weniger Wind. Mit Etmalen von ca 160 Meilen, holten wir dann gut auf und gingen nach 19 Tagen 13 Stunden ohne Motormeilen als 133. Boot über die Ziellinie. Das reichte für den Klassensieg und nach berechneter Zeit für Platz 9 in der Gesamtwertung.

 Beate und Manfred hatten mit ihrer Ariane nicht soviel Glück. Kurz vor Lanzarote hatten sie mehrmals eine Welle im Cockpit und seitdem etwas Angst. In Las Palmas ließen sie sich dann doch mitreißen und rüsteten ihr Boot mit Epirp und Windfahnensteuerung aus. Eine Woche nach uns starteten sie, sind aber am zweiten Tag nach Teneriffa abgedreht. Jetzt wollen sie den Winter auf  den Kanaren verbringen und über die Azoren wieder zurück ins Mittelmeer.

Wir waren zu viert auf der Reise und es gab seglerisch keinerlei Probleme. Der Wind wehte, außer an dem Flautentag, immer mit 4-5Bft, erst NE dann ENE.

In St. Lucia war natürlich ständig Party, weil ja immer wieder Boote eintrafen. Eure Grüße habe ich sofort an Uli Meixner und seine Frau weitergeleitet. Sie möchte wohl lieber heute als morgen zurück nach Europa.

Im Moment bin ich für eine Woche in Frankfurt und fliege am 30.12. wieder nach St. Lucia. Anschließend geht es Kurs Süd bis Grenada und dann wieder nach Norden. Ende Mai will ich dann wieder meine Rückreise starten und am 1.Oktober in Griechenland sein. Möglicherweise gehe ich aber auch nach England oder Deutschland, um das Schiff zu verkaufen.

 

In der Karibik gibt es inzwischen überall internetzugang und ich schaue nach Möglichkeit einmal die Woche in meine mailbox.  Wo immer Euch diese Zeilen erreichen, wünsche ich Euch noch schöne Feiertage und alles Gute für das neue Jahr.

Euer Gerd

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